Strukturreform
Ex-Amtschef Beier übt heftige Kritik an Reform des Nürnberger Gesundheitsamtes
31.5.2021, 18:33 UhrIn einem solchen Vorgehen sieht der 2019 in den Ruhestand gegangene Ex-Amtschef keine „Implementierung notwendiger Korrekturen“, sondern „den panischen Versuch politischer Schadensbegrenzung“. Es sei der vollkommen falsche Schritt, eine Doppelspitze zu bilden und der fachlichen Leitung Katja Günther einen kaufmännischen Behördenleiter zur Seite zu stellen. Die Stadt Nürnberg solle lieber froh sein, mit Günther eine Amtschefin zu haben, die beide Perspektiven einnehmen kann.
Kompetenzgerangel droht
Zudem benötige der fachliche Chef auch die Hoheit über Personal und Ressourcen, ansonsten drohe Kompetenzgerangel. Beier attestiert seiner Nachfolgerin, mit „extrem hohem Einsatz hervorragende Arbeit“ geleistet zu haben; nun werde sie zum „Bauernopfer“ gemacht.
Zudem befürchtet er, dass die Strukturreform „den Auftakt für eine künftige neue Rationalisierungswelle beim Gesundheitsamt bilden soll“.
Amt hat wichtigere Aufgaben
Die Pandemie sei noch nicht zu Ende, mahnt Beier, der zwischen 2006 und 2019 als Nürnbergs oberster Amtsarzt fungierte: „Es gibt zur Zeit wichtigere Aufgaben für das Gesundheitsamt, als einer neuen ,kaufmännischen und verwaltungstechnischen Leitung‘ mühsam das ABC des Öffentlichen Gesundheitsdienstes beibringen zu müssen.“