"Extinction Rebellion"-Aktivisten blockieren Frankenschnellweg

tl

30.11.2019, 17:46 Uhr

"Entschuldigen Sie die Störung", steht auf einem gelben Plakat, "aber es geht ums Überleben". Mit deutlichen Botschaften blockierten am Morgen gut 20 Aktivisten von "Extinction Rebellion" den Frankenschnellweg. Die Umweltschützer wollen nach eigenen Angaben "auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam machen". Die Aktion am frühen Morgen bildete den Auftakt für den globalen Klimaprotest "#NeustartKlima", bei dem am Freitag deutschlandweit Zehntausende auf die Straße gingen (mehr dazu lesen Sie hier).

Nach eigenen Angaben blockierten die Aktivisten in "kurzen Schüben die Zufahrten zum Frankenschnellweg", konkreter wurde "Extinction Rebellion" aber nicht. Die Polizei weiß nichts von größeren Problemen im Berufsverkehr. "Das ist an unserem Ende nicht wirklich aufgeschlagen", sagt Sprecher Michael Konrad. "Es gab einen Anruf bei uns, dass da Leute mit einem Plakat stehen. Das war's." Die Blockade habe keinen Einsatz der Polizei nach sich gezogen.

"Keine lange Blockade, nur eine kurze Störung"

"Die Aktion ging ziemlich genau eine Stunde", sagt ein Sprecher von "Extinction Rebellion" auf nordbayern.de-Nachfrage. An drei Stellen habe man je zwei Mal eine Grünphase der Autofahrer blockiert, ein Deeskalationsteam versorgte währenddessen die Verkehrsteilnehmer mit Info-Blättern. "Damit sie wissen, was der Grund für die Störung ist." Nur das sei die Intention gewesen. "Keine lange Blockade, sondern nur eine kurze Störung im Umfang normaler Verkehrsbehinderungen, um auf unser Anliegen - zu hoher Individualverkehr und geplanter Ausbau des Frankenschnellweges - aufmerksam zu machen."

"Extinction Rebellion", deutsch für "Rebellion gegen das Aussterben" ist eine sogenannte Graswurzelbewegung. Sie stammt eigentlich aus Großbritannien, hat aber mittlerweile auch in Nürnberg, Fürth und Erlangen einen Ableger. Mit zivilem Ungehorsam wollen sie auf das Massensterben und die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen - so blockierten Hunderte Aktivisten etwa zentrale Plätze und Straßen in Berlin, um den Verkehr zum Erliegen zu bringen. Zuletzt erntete der Mitbegründer der Bewegung, Roger Hallam, mit umstrittenen Holocaust-Äußerungen scharfe Kritik. Mehrere Ableger von "Extinction Rebellion" distanzierten sich von dem Vorstoß, darunter auch der fränkische.

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