Faktencheck: Wie sehr profitiert Nürnberg von Markus Söder?

16.3.2018, 06:00 Uhr
Es wurde saniert, geplant, gebaut - in den letzten Jahren passierte einiges in Nürnberg, oft sind Projekte mit dem Namen Markus Söder verbunden. Münchner Medien sprechen von einer Bevorzugung Frankens - doch stimmt das? Der Faktencheck! Das Deutsche Museum: Für die Sanierung des Haupthauses in München schießt der Freistaat 180 Millionen Euro im Rahmen der Zukunftsinitiative und 40 Millionen mit einer Sonderförderung zu. Das wird aber bei weitem nicht reichen. Mit 55 Millionen Euro wird der laufende Betrieb im Jahr bezuschusst. Der Nürnberger Ableger wird an Investitions- und Mietkosten den bayerischen Etat mit 70 Millionen Euro belasten – das sind die Gesamtkosten verteilt auf insgesamt 25 Jahre!
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Das Deutsche Museum

Es wurde saniert, geplant, gebaut - in den letzten Jahren passierte einiges in Nürnberg, oft sind Projekte mit dem Namen Markus Söder verbunden. Münchner Medien sprechen von einer Bevorzugung Frankens - doch stimmt das? Der Faktencheck!

Das Deutsche Museum: Für die Sanierung des Haupthauses in München schießt der Freistaat 180 Millionen Euro im Rahmen der Zukunftsinitiative und 40 Millionen mit einer Sonderförderung zu. Das wird aber bei weitem nicht reichen. Mit 55 Millionen Euro wird der laufende Betrieb im Jahr bezuschusst. Der Nürnberger Ableger wird an Investitions- und Mietkosten den bayerischen Etat mit 70 Millionen Euro belasten – das sind die Gesamtkosten verteilt auf insgesamt 25 Jahre! © Michael Husarek

Das Staatstheater und Kulturförderung: Nürnberg bekommt vom Freistaat für das Neue Museum, das Staatstheater, das Germanische Nationalmuseum, die Symphoniker und das Staatsarchiv heuer 55,2 Millionen Euro, 2017 waren es 51 Millionen Euro. München erhält für sein Staatstheater allein 182 Millionen Euro (2017) und heuer 175,1 Millionen Euro. Das Staatstheater in Nürnberg wird zum Vergleich mit 19,4 Millionen abgespeist.
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Kulturförderung und das Staatstheater

Das Staatstheater und Kulturförderung: Nürnberg bekommt vom Freistaat für das Neue Museum, das Staatstheater, das Germanische Nationalmuseum, die Symphoniker und das Staatsarchiv heuer 55,2 Millionen Euro, 2017 waren es 51 Millionen Euro. München erhält für sein Staatstheater allein 182 Millionen Euro (2017) und heuer 175,1 Millionen Euro. Das Staatstheater in Nürnberg wird zum Vergleich mit 19,4 Millionen abgespeist. © Harald Sippel

Der Wöhrder See ist eine Fehlkonzeption aus den sechziger Jahren, denn die Pegnitz fließt zu langsam durch das aufgestaute Gewässer. Deshalb musste der See in der Vergangenheit immer wieder ausgebaggert werden, weil er sonst verlandet wäre. Der Schlick sorgte regelmäßig für Gestank. Als Umweltminister initiierte Söder die Sanierung des Wöhrder Sees. Kosten: bislang zwölf Millionen Euro.
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Der Wöhrder See

Der Wöhrder See ist eine Fehlkonzeption aus den sechziger Jahren, denn die Pegnitz fließt zu langsam durch das aufgestaute Gewässer. Deshalb musste der See in der Vergangenheit immer wieder ausgebaggert werden, weil er sonst verlandet wäre. Der Schlick sorgte regelmäßig für Gestank. Als Umweltminister initiierte Söder die Sanierung des Wöhrder Sees. Kosten: bislang zwölf Millionen Euro. © dpa/ Michael Matejka/ Horst Linke

Über Jahre hinweg hat man sich als Nürnberger fast geschämt, Besucher auf die Kaiserburg zu führen: Es fehlte an allem und die Ausstellung war antiquiert. Das Geld des Freistaats floss in die oberbayerischen Schlösser. Der frühere Finanzminister Georg Fahrenschon fing zwar schon 2011 mit der Sanierung an, doch war das Konzept ziemlich eng gedacht. Söder setzte dann die Komplettsanierung durch, die rund 21 Millionen Euro verschlingt.
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Die Kaiserburg

Über Jahre hinweg hat man sich als Nürnberger fast geschämt, Besucher auf die Kaiserburg zu führen: Es fehlte an allem und die Ausstellung war antiquiert. Das Geld des Freistaats floss in die oberbayerischen Schlösser. Der frühere Finanzminister Georg Fahrenschon fing zwar schon 2011 mit der Sanierung an, doch war das Konzept ziemlich eng gedacht. Söder setzte dann die Komplettsanierung durch, die rund 21 Millionen Euro verschlingt. © dpa/ Michael Matejka/ Horst Linke

Der Nürnberger Flughafen geriet in eine finanzielle Schieflage, weil noch in der Regierungszeit von Edmund Stoiber aus Einsparungsgründen das Grundkapital des Flughafens verringert wurde. Als die Geschäfte nicht mehr so gut liefen, mussten die Verantwortlichen in Nürnberg deutlich höhere Zinsen zahlen. Dass der Freistaat dann zusammen mit der Stadt das Grundkapital wieder aufgestockt hat, ist selbstverständlich. Nur so konnte der Flughafen wieder Kredite zu normalen Konditionen bekommen. Es musste auch werbetechnisch Geld ausgegeben werden, um aus dem Stoiber-Tief wieder herauszukommen. Über den Namen Albrecht-Dürer-Airport kann man streiten.
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Der Albrecht Dürer Airport Nürnberg

Der Nürnberger Flughafen geriet in eine finanzielle Schieflage, weil noch in der Regierungszeit von Edmund Stoiber aus Einsparungsgründen das Grundkapital des Flughafens verringert wurde. Als die Geschäfte nicht mehr so gut liefen, mussten die Verantwortlichen in Nürnberg deutlich höhere Zinsen zahlen. Dass der Freistaat dann zusammen mit der Stadt das Grundkapital wieder aufgestockt hat, ist selbstverständlich. Nur so konnte der Flughafen wieder Kredite zu normalen Konditionen bekommen. Es musste auch werbetechnisch Geld ausgegeben werden, um aus dem Stoiber-Tief wieder herauszukommen. Über den Namen Albrecht-Dürer-Airport kann man streiten. © Daniel Karmann

Auch eine Idee des ehemaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. In seiner letzten Regierungserklärung kündigte er an, in München und Nürnberg jeweils einen Konzertsaal mit bester Akustik bauen zu wollen. In München werden die Baukosten derzeit auf 375 Millionen Euro geschätzt. Nürnberg soll 75 Prozent der förderfähigen Kosten für den Konzertsaal vom Freistaat bekommen. In Nürnberg geht man von 60 Millionen Euro an Zuschuss aus. München war eben schon immer etwas teurer.
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Der Konzertsaal

Auch eine Idee des ehemaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. In seiner letzten Regierungserklärung kündigte er an, in München und Nürnberg jeweils einen Konzertsaal mit bester Akustik bauen zu wollen. In München werden die Baukosten derzeit auf 375 Millionen Euro geschätzt. Nürnberg soll 75 Prozent der förderfähigen Kosten für den Konzertsaal vom Freistaat bekommen. In Nürnberg geht man von 60 Millionen Euro an Zuschuss aus. München war eben schon immer etwas teurer. © Lino Mirgeler/dpa

Alles in allem dürften nach der Verlagerung 300 bis 350 staatliche Beamte in Nürnberg arbeiten. Fehlen die in München wirklich? Doch wohl nicht. Für die zugesagte Förderung des Freistaats für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs in Höhe von 395 Millionen Euro hat München eine Kompensation erhalten: 1,3 Milliarden Euro gibt es für die neue Stammstrecke. Der Freistaat hat mit München und Nürnberg zwei Perlen und die muss man pflegen. Das ist teuer.
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Gesundheit und Heimat

Alles in allem dürften nach der Verlagerung 300 bis 350 staatliche Beamte in Nürnberg arbeiten. Fehlen die in München wirklich? Doch wohl nicht. Für die zugesagte Förderung des Freistaats für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs in Höhe von 395 Millionen Euro hat München eine Kompensation erhalten: 1,3 Milliarden Euro gibt es für die neue Stammstrecke. Der Freistaat hat mit München und Nürnberg zwei Perlen und die muss man pflegen. Das ist teuer. © Oliver Acker/www.digitale-luftbilder.de