Fall Peggy: 80 neue Hinweise nach "Aktenzeichen XY"
14.7.2016, 14:28 UhrSeit Beginn des Monats gibt es traurige Gewissheit im Fall Peggy: Die 2001 verschwundene Neunjährige ist tot. 15 Kilometer von Peggys Wohnort entfernt wurden Überreste gefunden, die von der vermissten Schülerin stammen. Diesen neuen Erkenntnissen widmete die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY.... ungelöst" nun einen Bericht aus ihrer Rubrik "Update".
Zu Gast im Studio bei Moderator Rudi Cerne war Uwe Ebner, der Leiter der 30-köpfigen Sonderkommission Peggy bei der Kripo Bayreuth. Wie Ebner berichtete, arbeite die Soko derzeit auf Hochtouren und versuche, aus der Nähe des Fundorts zum Wohnort der Verstorbenen Rückschlüsse darauf zu ziehen, was dem Mädchen widerfahren ist. Und wer für ihren Tod möglicherweise verantwortlich ist.
Zur Todesursache konnte er noch nichts Abschließendes sagen. "Diese ist noch Gegenstand der Ermittlungen, es ist zu früh, um Aussagen zu treffen", so der Soko-Leiter.
Große Hoffnungen setzt die Polizei weiterhin in DNA-Spuren. Diese an Peggys Kleidung zu finden und zu identifizieren, sei auch nach 15 Jahren noch möglich.
Während und nach der Ausstrahlung der Sendung sind annähernd 80 Hinweise eingegangen. Dies teilte der Sender am Donnerstag mit. Davon seien "einige überprüfenswert", sagte Soko-Chef Uwe Ebner. Diese Hinweise werden von den Ermittlern inhaltlich bewertet und bei erkennbaren Zusammenhängen schließen sich weitere Befragungen und Vernehmungen sowie Abgleiche mit bislang vorliegenden Erkenntnissen an.
Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung rund um den Fundort im Dreiländereck in dem Waldstück zwischen Rodacherbrunn in Thüringen und Nordhalben in Oberfranken.
Die wichtigsten Fragen der Ermittler:
Wer hat rund um den Fundort auffällige Personen oder Fahrzeuge gesehen?
Wer kennt Personen mit örtlichen Bezügen?
Wer hat sich in den Waldgebiet aufgehalten oder dort Waldarbeiten durchgeführt?
Hinweise nimmt die Polizei Bayreuth unter Telefon 0921/5061414 entgegen. "Jeder Hinweis ist wichtig", betonte der Leiter der Sonderkommission.
Überfall auf Linie 294
Die Kriminalpolizei Erlangen stellte außerdem einen Fall aus dem vergangenen Herbst vor. Am 8. Oktober 2015 um 23.40 Uhr wurde der 47-jährige Busfahrer der Erlanger Linie 294 an der Haltestelle Kunigundenkirche in Eltersdorf überfallen.
Der Täter soll den Fahrer mit einem Messer bedroht, ihm seine Dose mit dem Wechselgeld aus der Hand gerissen und ihm dann eine Stichverletzung im Bauchraum zugefügt haben. Daraufhin flüchtete der Bewaffenete aus dem Bus, der Fahrer rief die Zentrale zur Hilfe. Der 47-Jährige wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Die Redaktion der ZDF-Sendung stellte den Tatverlauf mit Schauspielern und mithilfe von Hinweisen nach. Aufmerksamen Zuschauern dürfte allerdings nicht entgangen sein, dass nicht an Originalschauplätzen gedreht wurde.
In der Sendung wurde ein Phantombild des Täters gezeigt und auf seine auffällige rote Jacke verwiesen. Und genau diese Kombination ist tatsächlich einem Zuschauer der Sendung aufgefallen. Wie das ZDF auf seiner Teletext-Seite schreibt, soll ein Mann, auf den die Beschreibung passt, regelmäßig Gast in einem Erlanger Lokal gewesen haben. Es scheint sogar noch weitere Zeugen zu geben. Auch zu der Tasche, die der Täter dabei hatte, gab es Anrufe.
Täter flüchtete zur A73
Der Täter soll ca. 25 Jahre alt, 1,70 Meter groß, schlank und dunkelhaarig mit kurzen Haaren und dunklem Teint sein. Er sprach Englisch, trug eine rote Jacke und eine blaue Umhängetasche mit einem dunklen Riemen. Mithilfe eines Spürhundes wurde sein Fluchtweg rekonstruiert. Ab der Haltestelle Kunigundenkirche lief er dem bisherigen Erkenntnisstand nach durch einen nahe gelegenen Park und ein Wohngebiet bis zur A73. Entlang der Böschung der Autobahn verlor sich die Spur des mutmaßlichen Täters.
In der Sendung wurde ein Phantombild des Täters gezeigt und auf seine auffällige rote Jacke verwiesen. Und genau diese Kombination ist tatsächlich einem Zuschauer der Sendung aufgefallen. Wie das ZDF auf seiner Teletext-Seite schreibt, soll ein Mann, auf den die Beschreibung passt, regelmäßig Gast in einem Erlanger Lokal gewesen haben. Es scheint sogar noch weitere Zeugen zu geben. Auch zu der Tasche, die der Täter dabei hatte, gab es Anrufe.
Die Kripo Erlangen bittet um Hinweise aus der Bevölkerung unter 09131/760450. Auch Mitbürger, die den Verdächtigen möglicherweise in der Innenstadt gesehen haben, werden um Hilfe gebeten.
Gesucht wird außerdem nach der Tatwaffe, einem spitzen Messer mit grünem Plastikgriff, an dessen 16 bis 17 Zentimeter langer Schneide ein Metallspahn abgeblättert ist.
Dieser Artikel wurde am 14. Juli um 9.30 Uhr überarbeitet.
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