FCN bald mit eigener Bude auf dem Christkindlesmarkt?

Timo Schickler

Lokalredaktion Nürnberg

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18.1.2019, 07:35 Uhr
Mehr Identifikation mit der Stadt erhoffen sich Georg Margreitter und der FCN. Möglicherweise mit einer eigenen Bude am Christkindlesmarkt?

© Sportfoto Zink / DaMa Mehr Identifikation mit der Stadt erhoffen sich Georg Margreitter und der FCN. Möglicherweise mit einer eigenen Bude am Christkindlesmarkt?

Raus in die Stadt, Teil der Gemeinschaft sein. So stellt sich Niels Rossow seinen 1. FC Nürnberg vor. "Sein" Verein ist der FCN schon lange, schließlich ist Rossow viele Jahre Club-Fan. Jetzt ist der 41-Jährige, der unter anderem für den Sportartikelhersteller adidas im Bereich Marken- und Geschäftsstrategie gearbeitet hat, fester Teil des Vereins: Seit dem 1. Oktober ist der gebürtige Nürnberger neuer Kaufmännischer Vorstand.

Und als solcher hat Rossow seinen ersten Neujahrsempfang beim Club erlebt  — und angedeutet, was er beim Club verändern möchte. Rossow hat viele Ideen, wie er bei einem Gespräch in seinem Büro mit Blick auf die Trainingsplätze am Valznerweiher verrät. Er zückt sein Smartphone und zeigt Videos der "Hamburger Goldkehlchen". 2016 hat eine Gruppe von Männern in Hamburg einen Chor gegründet. Einziges Manko: Keines der Mitglieder kann wirklich singen. Inzwischen hat es die Gruppe geschafft, in der Elbphilharmonie aufzutreten.

Dorthin will Rossow zwar nicht. Aber Männer, die mehr oder weniger gut, vor allem aber gerne singen, hat der 1. FC Nürnberg alle zwei Wochen im Stadion. "Warum sollen wir also nicht mal beim Bardentreffen mitmachen?", fragt Rossow. Er kann sich gut vorstellen, mit einem Fan-Chor am beliebten Open-Air-Musikfestival teilzunehmen und aufzutreten.

Es ist eine von vielen Ideen, die Niels Rossow hat, um den Verein wieder mehr in die Stadtgemeinschaft zu integrieren. Eine andere ist, auf dem Christkindlesmarkt präsenter zu sein. Dorthin entsendet der Club — bisher — an einem Nachmittag eine Handvoll Spieler, um in der Bude Nürnberger Bratwürste zu verkaufen. Rossow aber wünscht sich eine eigene Bude für seinen Verein.

Der Club mit einem Stand auf dem Christkindlesmarkt — geht das denn? Marktamtsleiterin Christine Beeck antwortet mit zwei Fragen: "Können Sie sich ein Trikot als Weihnachtsgeschenk vorstellen? Und gehört der Club zur Tradition der Stadt?" Beides trifft zu. Doch wie alle rund 600 Interessenten, muss sich der Verein bis 28. Februar bewerben "und ein Konzept liefern, das in den weihnachtlichen Kontext passt — und überzeugt".

 

Der Club soll künftig "mehr Nähe zeigen", das hat sich der Kaufmännische Vorstand fest vorgenommen. Deshalb startet der Verein am Sonntag zum ersten Mal seine eigenen Club-Stadt(ver)führungen. Bei der rot-schwarzen Tour vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC führt Fußballbuch-Autor Matthias Hunger 15 Teilnehmer — die Nachfrage war riesig — durch Zabo. Solche Touren finden nun vor jedem Heimspiel statt. Ob es mit Chor und Bude klappt, kann Rossow noch nicht sagen. Doch er verspricht: "Im Chor würde ich mitsingen."

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