Fest gegen braunes Gedankengut
28.12.2008, 00:00 Uhr
Organisatoren sind der Arbeitskreis gegen Rechts der SPD Nürnberg und die evangelische Gemeinde der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Lichtenhof. Rund um die Kirche und in deren Räumen soll die Veranstaltung auch stattfinden. Als Termin wurde bewusst der 20. April gewählt. Es ist der 64. Jahrestag der Befreiung Nürnbergs von der NS-Diktatur durch amerikanische Truppen, die bewusst Hitlers Geburtstag ausgesucht hatten.
Sündenböcken für soziale Probleme
«Wir leben hier in einem Stadtviertel mit einem besonders hohen Migranten-Anteil, die von den Rechten vielfach zu Sündenböcken für soziale Probleme gemacht werden«, sagte Pfarrer Dieter Schlee. Außerdem sei die Kirche der richtige Ort, sich klar für die Unverletzlichkeit der Menschenwürde einzusetzen. All diejenigen, «die den rechten Weg nicht wollen«, sind eingeladen, sich zu beteiligen.«
Der Mordanschlag auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl sei der letzte «schreckliche Anlass« gewesen, ein solches Fest auf die Beine zu stellen, betonte Michael Ziegler, SPD-Stadtrat und Sprecher des Arbeitskreises, der vor zwei Jahren gegründet worden war. Anlass war damals ein Aufmarsch von Neonazis in der Stadt: «Wir wollten nicht nur reagieren, sondern gegen braunes Gedankengut agieren. Nürnberg ist bunt.« Mit dem Fest am 20. April wolle man vor allem junge Menschen erreichen. Es geht dabei um Aufklärung und Schutz vor rechter Demagogie in nicht immer bierernster Form.
Markt der Möglichkeiten
Am Nachmittag ist ein Markt der Möglichkeiten geplant. Dabei soll es verschiedene Aktionen wie Theaterstücke, Konzerte oder Zeitzeugengespräche geben.
Ideen sammelt Stefan Scharrer (Telefon 0911/ 41 98 697; E-mail: s.scharrer@yahoo.de) vom SPD-Arbeitskreis. Abends gegen 20 Uhr wird es dann Kabarett, eine Lesung oder auch ein größeres Konzert geben. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen.
Bereits am 27. Januar verteilen die Organisatoren des Festes im April an Nürnberger Schüler Postkarten mit flotten Sprüchen gegen Rechts wie «Nürnberger sind keine Braun-Schweiger«.