FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV: Das müssen VAG-Kunden jetzt wissen
15.1.2021, 14:49 UhrNoch am Dienstagnachmittag, nur wenige Stunden nach Bekanntgabe der FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr durch Ministerpräsident Markus Söder, lieferte VAG-Pressesprecherin Elisabeth Seitzinger eine erste Interpretation: "Die FFP2-Maske ersetzt die Alltagsmaske." Schon seit Ende April gilt nämlich in den Bussen und Bahnen der VAG eine Maskenpflicht, allerdings war bislang eine einfache Alltagsmaske ausreichend.
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Auch an Haltestellen
Kurz darauf bestätigte Seitzinger gegenüber nordbayern.de, dass ab Montag, den 18. Januar 2021, VAG-Fahrgäste überall dort eine FFP2-Maske aufsetzen müssen, wo bislang eine Alltagsmaske vorgeschrieben war. Nicht nur in den Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen also, sondern auch an den Haltestellen, egal ob ober- oder unterirdisch. An U-Bahn-Stationen muss die FFP2-Maske bereits ab Beginn der hinabführenden Treppen getragen werden.
Zudem weist die VAG darauf hin, dass die FFP2-Maske über Mund und Nase getragen werden muss und eng anliegen sollte. Und: "Hygienevorschriften sind auch bei FFP2-Masken zu beachten."
Ab 15 Jahren
Eine FFP2-Maske tragen müssen laut einer VAG-Pressemitteilung vom Freitag übrigens nur Fahrgäste, die mindestens 15 Jahre alt sind. Für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren reicht weiterhin eine Alltagsmaske aus. Wer noch jünger ist, muss wie bisher keine Maske tragen.
"Wir hoffen, dass die Tragepflicht den erwarteten Erfolg bringt. Grundsätzlich gibt es nach unseren Kenntnissen keinen Beleg, dass der ÖPNV Treiber der Pandemie ist", wird Andreas May, Betriebsleiter der VAG, zitiert. "Auch mehrere Studien, die beispielsweise auf den Seiten des Verbandes der Verkehrsunternehmen nachzulesen sind, belegen dies. Angesichts der Infektionszahlen müssen aber alle Möglichkeiten genutzt werden, die Erfolg bringen könnten. Und wir hoffen insgesamt mit allen auf diesen."
Kostenlose Masken für VAG-Beschäftigte
Dazu will die VAG auch rund 1000 ihrer Mitarbeiter kostenlos mit FFP2-Masken ausstatten, sofern diese direkten Kontakt zu Kunden haben. Pro Tag ergibt sich daraus ein Bedarf für mindestens 1000 Masken, rechnet Seitzinger vor. Einige der Beschäftigten bräuchten sogar mehrere FFP2-Masken pro Tag. Trotzdem ist die VAG-Pressesprecherin optimistisch: "Wir haben bereits entsprechende Mengen beschafft, sodass wir in den nächsten Wochen gut über die Runden kommen werden." Nur wenn VAG-Beschäftigte durch Scheiben von Kunden abgetrennt sind, etwa im Kundencenter oder in Fahrkabinen, müssen sie in der Regel keine Maske tragen.
Die bisherige Alltagsmaskenpflicht sei laut VAG gut akzeptiert worden. Zu rund 98 Prozent hätten die Fahrgäste diese befolgt, heißt es in der Pressemitteilung. "Wir gehen davon aus, dass Kunden sich auch jetzt auf die neue Situation einstellen", sagt May. Im Vergleich zum Vorjahr seien die VAG-Verkehrsmittel aktuell zu rund 40 Prozent ausgelastet.
Die neuen VAG-Regelungen gelten allerdings nur für U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse im Nürnberger Stadtgebiet. Wie genau die Maskenpflicht etwa im S-Bahn und Regionalverkehr umgesetzt wird, mit dem die VAG nichts zu tun hat, ist noch offen. Seitzinger: "Ich gehe davon aus, dass sich die anderen Verkehrsunternehmen ähnlich aufstellen werden."
Wir haben den Artikel am 15. Januar aktualisiert.
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