Finanzierung für das 365-Euro-Ticket: VGN macht dem Freistaat Druck
29.12.2020, 05:39 UhrEin Jahresticket macht allein für das Stadtgebiet Nürnberg wenig Sinn, darin waren sich die Akteure von CSU und SPD im Sommer einig. Es gab deshalb Überlegungen ein 365-Euro-Jahresticket nach dem Wiener-Modell für die Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach sowie für die Landkreise Nürnberger Land, Erlangen-Höchstadt, Fürth und Roth einzuführen. Das hätte aber zu einem "VGN der zwei Geschwindigkeiten" und zu erheblichen Preissprüngen innerhalb der VGN geführt. Ministerpräsident Markus und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer lehnten es deshalb ab, neue Abo-Modelle für Teilregionen oder nur für einzelne Städte zu fördern.
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"Wir wollen auch nicht die Finanzierung eines Modellprojekts. Das hilft uns nicht weiter. Es ist wichtig, dass die Staatsregierung endlich konkret wird und ein Zeichen setzt, dass es eine Ko-Finanzierung vom Freistaat für den ganzen Verbund gibt", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Nürnberger Stadtrat Thorsten Brehm. Der Zweckverband Verkehrsverbund hat zusammen mit der Stadt Nürnberg beschlossen, einen externen Gutachter zu beauftragen, der eine neues Tarifsystem für Abo-Kunden im Kontext eines 365-Euro-Tickets erarbeitet. Das Modell soll im gesamten VGN gelten, auch auf andere Verkehrsverbünde in Bayern übertragbar und förderfähig sein. Die Kosten von 120.000 Euro übernehmen je zur Hälfte die Stadt Nürnberg und der Zweckverband. "Auch die Region München macht Druck auf den Freistaat, dass es Zusagen für die Finanzierung gibt", sagt Brehm.
"Es wird nicht möglich sein, mit einem 365-Euro-Ticket Euro von Lichtenfels nach Weißenburg zu fahren. Das kann keiner finanzieren", sagt OB Marcus König. Bei der Realisierung müsse man sich Wien zum Vorbild nehmen, auch dort gebe es keinen Einheitstarif, sondern unterschiedliche Module. "Wir brauchen aber auch Geld von anderen Ebenen. Nürnberg kann sich den Tarif nicht alleine leisten", so König.
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