Flüchtlings-Unterkunft in Reichelsdorf: Stadt unter Druck
17.5.2016, 06:00 UhrNach den Vorfällen um die geplante Unterkunft in der Geigerstraße in Reichelsdorf plädiert Schmidt für eine "Denkpause" vor der Neuausweisung weiterer Heime und eine generelle Prüfung aller Miet- und Belegungsverträge, welche die Stadt und auch die Regierung von Mittelfranken eingegangen sind oder noch abschließen werden.
"Leider scheint der Vorfall in Reichelsdorf kein Einzelfall zu sein", meint Schmidt. "Neben vielen seriösen Vermietern meinen offenbar manche, ihren Reibach auf Kosten anderer machen zu müssen."
Intensiver hinschauen
Stadt und Regierung müssten hier viel intensiver hinschauen und auch den Mut haben, von bereits geschlossenen Verträgen zurückzutreten oder sie anzufechten, schlägt Schmidt vor. Er verweist darauf, dass nicht nur in Reichelsdorf, sondern auch bei der staatlichen Unterkunft im Kleinreuther Weg "offenbar alte gegen neue Mieter ausgespielt wurden".
Das Nürnberger Bündnis Nazistopp fordert die Stadt auf, "jedwede Geschäftemacherei von Immobilienbesitzern auf dem Rücken von Flüchtlingen zurückzuweisen". Die Verwaltung soll vom Vertrag mit dem Reichelsdorfer Hauseigentümer zurücktreten und die Infoveranstaltung am kommenden Dienstag (18 Uhr beim SV Reichelsdorf, Schlößleinsgasse 9) abzusagen. Dort seien Störungen durch Neonazis und Rassisten zu befürchten, glaubt das Bündnis Nazistopp.
Dem Eigentümer der geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Geigerstraße, Angelo Sein, wird von einigen seiner Mieter vorgeworfen, sie mit rüden Methoden zum Auszug gedrängt zu haben. Der Stadt wiederum soll er im April ein angeblich leeres Haus angeboten haben, wie Sozialamtschef Dieter Maly bestätigt, obwohl bis zum heutigen Tage noch einige Mieter nicht ausgezogen sind.
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