3D-Laserscan-Verfahren

Neue Vermessung nötig: Tausende Wohnungen in Nürnberg betroffen - das kommt auf die Mieter zu

Azeglio Elia Hupfer

nordbayern-Redaktion

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30.9.2024, 13:58 Uhr
Die Wohnungsgenossenschaft Noris eG plant, alle ihre Wohnungen im Stadtgebiet neu zu vermessen.

© PantherMedia / Claudio Divizia Die Wohnungsgenossenschaft Noris eG plant, alle ihre Wohnungen im Stadtgebiet neu zu vermessen.

Die Begehung und Vermessung der rund 2500 Wohnungen sei aus vielfältigen Gründen notwendig, erklärt der Vermieter, die Wohnungsgenossenschaft Noris eG, auf nordbayern-Nachfrage. Zuvor hatten sich besorgte Leserinnen und Leser an die Redaktion gewandt, da bei der Vermessung per 3D-Laser-Verfahren Aufnahmen von sehr privaten Dingen entstehen, die erst im Nachgang entfernt werden.

Die Sorgen der Mietenden könne man verstehen, jedoch seien diese unbegründet, heißt es vom Geschäftsführer Markus Höhenberger. Unbegründet, weil das Wohnungsunternehmen einen mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konformen Vertrag mit dem Anbieter des 3D-Laserscan-Verfahrens abgeschlossen hat, der die zweckgebundene Nutzung vertraglich zusichert. Darüber wurden auch die Mietenden in einem Schreiben informiert. Außerdem werden mit der Verarbeitung der Daten alle personenbezogenen Daten gelöscht und in nicht personenbezogene Daten umgewandelt.

Sollte sich ein Bewohner oder eine Bewohnerin weigern, die Wohnung per 3D-Laserscan zu vermessen, würde man dies respektieren, so Höhenberger. "Stattdessen wäre denkbar, ein normales, aber sehr zeitaufwändiges Handaufmaß zu machen oder aber auf eine baugleiche Wohnung, die unter oder über der jeweiligen Wohnung liegt, zu spiegeln", sagt der Geschäftsführer, der auch betont, dass die Vermessung nichts Außergewöhnliches sei und viele andere Nürnberger Wohnungsunternehmen derartige Begehungen bereits erfolgreich bezogen hätten.

"Nach nunmehr 17 Jahren und im Zuge der Digitalisierung bestand die Notwendigkeit, dass die Noris eG erneut ihren Gebäudebestand durch einen externen Dritten begehen lässt", sagt Höhenberger. Die Erhebung soll die Grundlage für ein "neu angeschafftes IT-Werkzeug sein, dass eine einfache Verwaltung und Zusammenführung aller Informationen" bietet, also von allen Gebäuden, Wohnungen und Grundstücken. Die erhobenen Daten werden dann beispielsweise für Instandsetzungsplanungen, Portfolioanalysen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen genutzt.

Die beauftrage Firma setzt bei der Vermessung auf den 3D-Laserscanner "BLK2GO" der Firma Leica. Dieser Scanner kombiniert Lasermessungen mit zusätzlichen, sogenannten "bildgebenden Verfahren". Der Export der Daten findet ohne Kamerabilder statt, in einem weiteren Schritt werden die Dateien bereinigt und beispielsweise Möbel entfernt. Die Rohdaten des Scanners werden nach der Bearbeitung DSGVO-konform gelöscht. Die Aufbereitung zuvor findet durch die Leica-Software automatisiert statt.

Von der Vermessung sind alle Wohnungen der Noris eG in Nürnberg betroffen, also rund 2500. Die Vermessung hat im September begonnen, die letzten Wohneinheiten sollen im November vermessen werden. Für die Mietenden entstehen keine Kosten.

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