Freischankflächen für Nürnberg sind schon in Sicht
18.6.2020, 19:38 UhrDie Corona-Krise trifft die Nachtgastronomie besonders hart. Während in allen Bereichen langsam wieder gelockert wird, haben die Betreiber von Bars und Diskotheken nach wie vor keine Perspektive, wann sie ihre Betriebe wieder aufsperren können. Um in der Krise überhaupt bestehen zu können, brauchen sie eine Alternative. An mehreren Stellen in der Stadt wollen sie künftig außen Getränke ausschenken können. Nur: Wo soll das möglich sein?
Diese Frage klären Bar- und Clubbetreiber gerade mit Vertretern der Stadt Nürnberg. Federführend beteiligt von Seiten der Stadt ist das Wirtschaftsreferat – und das bekommt jetzt ein dickes Lob von den Wirten. "Das hat in den vergangenen Tagen einen Bombenjob gemacht", sagt Christian Wagner ("Zeit & Raum", "die rote Bar"). Nur: Endgültig fix sind die Flächen, die künftig von den Nachtgastronomen bespielt werden dürfen, trotzdem noch nicht. "Es ist noch nicht alles endgültig geprüft worden", sagt Wagner. Eine neue Freischankfläche muss schließlich viele Kriterien erfüllen: Angefangen von der Nachbarschaft, über Feuerwehrzufahrten. Und da einige Fragen eben noch nicht beantwortet worden sind, können die Wirte die verschiedenen Flächen, die derzeit im Gespräch sind, auch noch nicht untereinander aufteilen.
Auch Dauerlösungen könnten entstehen
Einige Nürnberger Clubs und Bars haben Glück im Unglück – und ihre Lokalität an einem Ort in der Stadt, an dem sie locker eine Außenbestuhlung aufstellen können. "Unser Glück ist, dass wir in Nürnbergs schönster Straße, der Weißgerbergasse, beheimatet sind und somit unseren Gästen eine Einzigartige Atmosphäre bieten können", sagt etwa Stephan Schulz von der Mata Hari Bar, die seit Anfang des Monats einfach das "Mata Hari Café" ist. Sieben Tische stehen jetzt dank der Ausnahmegenehmigung der Stadt im Außenbereich. Ab 15 Uhr gibt es neben Getränken auch Kuchen, Gebäck und herzhafte Snacks. Um 22 Uhr – also dann, wenn es in der Nachtgastronomie normalerweise erst so richtig losgeht – ist Feierabend.
Ab kommendem Montag darf abends eine Stunde länger geöffnet bleiben. Das neue Angebot kommt an: Vor allem bei Menschen, die früher zur Stammkundschaft gehörten. Die kommen jetzt mit ihren Kindern vorbei – "dem Grund ihres Fernbleibens der letzten Zeit", so Schulz. Kein Wunder also, dass aus dem eigentlich als Übergangslösung gedachten Konzept vielleicht sogar eine Dauerlösung werden könnte.
Zur Mitnahmebar umfunktioniert
Auch in der Nachbarschaft hat man sich bereits etwas einfallen lassen. Die "Ol'Dirty Soundbar" ein paar Meter weiter auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat offen – zumindest draußen. Der Außenbereich wurde zur Mitnahmebar umfunktioniert. Zusätzlich gibt es dort einen größeren Bereich mit Bestuhlung. Am Freitag und Samstag werden dort (je nach Wetter) auch Speisen verkauft. Von Pulled Pork Burgern über vegetarische Alternativen steht alles auf der Karte. "Unser Testwochenende hat uns ein gutes Gefühl mitgegeben und die Atmosphäre war einfach toll. Nachbarn, die sich gefreut haben, dass wieder Leben in die Gasse kommt, haben genauso unsere leckeren Longdrinks und Biere genossen, wie die ersten Touristen und natürlich unsere treuen Stammgäste," sagen die Betreiber.
Das Konzept soll über den Sommer bestehen bleiben und ab sofort auch unter der Woche mit Wein und Bier weitergehen. Der Name des Popups: "Alte Dörte".
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