Freude für Alle - Fall 3: Aurelia ist noch lange nicht über den Berg

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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17.11.2020, 07:40 Uhr
Freude für Alle - Fall 3: Aurelia ist noch lange nicht über den Berg

© privat, ARC

Aus bedrückendem Anlass: Bei dem fünf Jahre alten Mädchen wurde im Februar, kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, Akute Lymphatische Leukämie (ALL) festgestellt. Das erfordert ganze Zuwendung und ist nicht nebenher zu leisten. Die Chancen auf eine Heilung des fröhlichen Kinds, das so gerne lacht, stehen an sich nicht schlecht, heißt es, aber die Therapie ist belastend und dauert zwei Jahre.

Neben ALL entdeckten die Ärzte noch einen bösartigen Tumor am rechten Ohr, den sie inzwischen entfernen konnten. Viele Wochen verbrachte Aurelia seither in der Cnopf‘schen Kinderklinik; ihre Oma durfte auch während der drastischen Corona-Beschränkungen bei ihr bleiben, sonst aber war kein Besuch zugelassen. Aktuell ist das Mädchen zu Hause, dennoch stehen pro Woche zwei Untersuchungstermine im Krankenhaus an.

Mehr als traurig bleibt, dass das Mädchen auf jeden Kontakt zu Freundinnen oder Spielkameradinnen verzichten muss – ob sie in einem Jahr in die Schule gehen kann, ist eher fraglich. Christina S. und ihr Mann haben die Elternrolle schon übernehmen müssen, als die Kleine gerade mal vier Monate alt war. Damals verließ Aurelias leibliche Mutter, die Schwiegertochter des Paares, die Familie. Sie ist eigentlich im Süden von Mittelfranken zu Hause. Weil die Fahrten von dort in die Cnopf‘sche Kinderklinik auf Dauer zu anstrengend und zu teuer wurden, folgten Christina S. und ihr Mann dem Rat von Ärzten und Sozialpsychologen und zogen nach Nürnberg.


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Weil alles schnell gehen musste – und Corona Besichtigungen massiv erschwerte – waren sie glücklich, überhaupt eine Bleibe zu finden. Und obendrein eine Vermieterin, die so viel Verständnis aufbrachte, dass sie die Kaution stundete – denn das Ersparte reichte gerade für den Umzug. Doppelt schwer fallen die Ausgaben für die Miete aber auch, weil Christinas Mann erst in Kurzarbeit geschickt und inzwischen ebenfalls arbeitslos wurde. Dafür kann er sich verstärkt um den Sohn kümmern, also den Vater von Aurelia.


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Das ist bitter nötig, denn er hat sich, auch aufgrund einer geistigen Behinderung, zunehmend abgekapselt und in seine eigene Welt zurückgezogen. Dazu kommt, dass Aurelia nur absolut frische Kost zu sich nehmen darf – was das ohnehin knappe Budget zusätzlich strapaziert. „Wir haben uns die Krankheit nicht ausgesucht und versuchen, es Aurelia so angenehm wie möglich zu machen, dass sie ihr Lachen nicht verlernt“, sagt die Großmutter.

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