Bildung rückt mit in Fokus

Frische Pläne: So soll es für das Kaufhof-Gebäude in Nürnberg weitergehen

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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10.10.2024, 16:07 Uhr
Nach fast einem Jahr Leerstand hat die Stadt Nürnberg im Juli das Kaufhofgebäude in der Königstraße gekauft. Nun gibt es neue Pläne für die zukünftige Nutzung. (Archivbild)

© IMAGO/Ardan Fuessmann Nach fast einem Jahr Leerstand hat die Stadt Nürnberg im Juli das Kaufhofgebäude in der Königstraße gekauft. Nun gibt es neue Pläne für die zukünftige Nutzung. (Archivbild)

Im Juli 2024 kam endlich Bewegung in die Sache: Die Stadt Nürnberg hat das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Kaufhofs für rund 30 Millionen Euro erworben. Nachdem Ende September bereits ein Kunst- und Kulturprojekt namens "Zukunftsmusik" einzog, gibt es nun erneut frische Pläne für die Zukunft des markanten Bauwerks aus den 1950er Jahren. "Der Ort ist uns zu wichtig, als ihn nur dem Markt zu überlassen", erklärte Oberbürgermeister Marcus König dazu am Donnerstag während einer Pressekonferenz.

Neben dem Handel soll zukünftig auch Bildung eine große Rolle im ehemaligen Kaufhof spielen. So plant die Stadt gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer für Mittelfranken, der Nürnberger Messe, sowie der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) und der Technischen Hochschule Nürnberg, unterschiedliche Bildungs- und Service-Angebote zentral an einem Ort in der Nürnberger Innenstadt zu bündeln. OB Marcus König hat dafür am Donnerstag gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Bildungsinstitutionen eine gemeinsame Absichtserklärung - einen sogenannten Letter of Intent - unterschrieben.

Bildung als weiteres Standbein: Das ist für den Kaufhof Nürnberg geplant

Durch die Bündelung der unterschiedlichen Bildungsangebote möchte man in der Innenstadt eine zentrale Anlaufstelle schaffen, erklärt der OB dazu. Ziel sei es, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern und zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Stadt beizutragen. "Die Nürnberger Innenstadt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel", betont König. "Wir wollen nicht nur den Zugang zu beruflicher und akademischer Weiterbildung verbessern, sondern auch neue Impulse für die Innenstadt setzen". Mit der gemeinsamen Absichtserklärung solle nachhaltig der Bildungsstandort Nürnberg gestärkt werden.

"Wir schaffen ein breites Bildungs- und Wissensangebot und damit zusätzliche Frequenz, von der die gesamte Innenstadt profitiert", erklärt dazu Andrea Heilmaier, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt Nürnberg.

Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König und Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bildungsinstitute haben am Donnerstag eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zukunft des Kaufhof-Gebäudes unterzeichnet.

Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König und Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bildungsinstitute haben am Donnerstag eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zukunft des Kaufhof-Gebäudes unterzeichnet. © Johanna Mielich

Konkret soll etwa eine Vielzahl an Seminaren und Fortbildungen, IHK-Beratungen oder Handwerksausstellungen angeboten werden. Seit längerem im Gespräch ist auch die Idee, dass in dem alten Gebäude Kongress-Center der Nürnberger Messe entstehen könnte. In Nürnberg würden laut dem OB nämlich Räume für Tagungen zwischen 300 und 1.000 Teilnehmern fehlen.

Von den Menschen, die diese Bildungs-Angebote nutzen, erhoffe man sich, dass sie auch zusätzlich Angebote der Gastronomie und des Einzelhandels in der Innenstadt nutzen. Durch das Angebot wollen die Verantwortlichen den Weg ebnen und zukünftig einen neuen Investor für das Kaufhof-Gebäude anlocken, welcher der Stadt den Kaufhof wieder abkauft. Wenn schon ein großer Teil der Flächen vermietet sei, sei das viel einfacher, so König.

Zwischennutzung für das Kaufhof-Gebäude

Bis es so weit ist, werde es aber wohl noch dauern. Eine Machbarkeitsstudie soll nun die Möglichkeiten ausloten, wie der ehemalige Kaufhof zukünftig genutzt werden soll. Auch das neue Bildungs-Projekt werde Teil davon sein. "Wir sehen einen Mix vor, dessen Details sich noch herauskristallisieren müssen. Natürlich brauchen wir auch kommerzielle Nutzung." Man werde aber, wenn es möglich ist, "Bildung im großen Umfang ermöglichen", so Heilmaier.

Bis die ersten Bildungsinstitutionen in das Gebäude ziehen, sind Zwischennutzungen angedacht. Das könnten beispielsweise Ausstellungen, Theateraufführungen oder auch Pop-Up-Stores sein, wie die Wirtschaftsreferentin konstatiert.

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