Frischzellenkur bei den Grünen für die Kommunalwahl 2014
01.10.2013, 07:00 Uhr Mit einer verjüngten Kandidatenriege wollen die Grünen am 14. März 2014 beim Wähler punkten. Während sich an der Spitze der neuen Stadtratsliste drei bewährte kommunalpolitische Größen wie Elke Leo, Achim Mletzko oder Monika Krannich-Pöhler wiederfinden, stehen mit Brigitte Wellhöfer und Christine Seer jedoch gleich zwei langjährige Stadträtinnen 2014 nicht mehr als Kandidatinnen zur Verfügung.
Wellhöfer, die erstmals 1996 für die Grünen in den Nürnberger Stadtrat einzog und von 1998 bis 2012 auch deren Fraktionsvorsitzende war, hatte bereits nach ihrer Wiederwahl 2008 beschlossen, nicht noch einmal anzutreten. Ihre Parteikollegin Christine Seer, die es ebenfalls auf 18 Jahre ehrenamtliche Stadtratstätigkeit bringt, macht auch den Weg frei für jüngere Kandidaten.
Dass der Abgang der beiden fachliche Lücken reißt, ist laut Wolfgang Klemm vom Vorstand der Nürnberger Grünen aber nicht zu befürchten. Die neue Stadtratsliste, die auf der Nominierungsversammlung festgezurrt wurde, decke alle kommunalen Schwerpunktthemen der Partei ab, von Ökologie über Schulpolitik oder Integration bis hin zu Verkehrspolitik. In diesem Politikfeld, das bislang vor allem zu Christine Seers Fachgebiet zählte, brächten mit Günther Albrecht und Matthias Frühauf beispielsweise gleich zwei Kandidaten die nötige Expertise mit, so Klemm.
Dass die Mitglieder Frühauf entgegen dem Vorschlag der Findungskommission nicht auf Listenplatz vier wählten, sondern nur auf Platz acht, während der eigentlich für Platz zehn vorgesehene Albrecht auf den aussichtsreichen vierten Platz gewählt wurde, stört Wolfgang Klemm. Obwohl er im Findungsteam an der Vorschlagsliste mitgewirkt hatte, betont er: „Wir sind nun mal eine basisdemokratische Partei, bei der nicht in Hinterzimmern entschieden wird.“
Vom Führungstrio abgesehen gab es daher noch so einige Überraschungen bei der Nominierung: Während die Mitglieder vorschlagsgemäß Elke Leo auf Platz eins (68 Ja- zu vier Nein-Stimmen), den Grünen-OB-Kandidaten und Fraktionsvorsitzenden Achim Mletzko auf Platz zwei (66:10) und Monika Krannich-Pöhler als Spitzenkandidatin Nummer drei bestätigten (64:9), wirbelten sie den Rest der Liste etwas durcheinander.
Zwischen Politikwissenschaftlerin Britta Walthelm, die ihren fünften Platz behauptete, und Pflegeeinrichtungsleiterin Andrea Bielmeier, die den siebten Platz behielt, konnte Ulrich Lindner den sechsten Platz erobern, der für Kreischef Ralph Hoffmann vorgeschlagen war. Hinter Frühauf, der es statt auf Rang vier nur auf Rang acht brachte, schaffte es Lemia Yiyit, ursprünglich Nummer 15 auf der Liste, auf Platz neun — vor Hoffmann, der nun auf Platz zehn antritt.
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