Gefahr droht: Deshalb darf das Gras am Nürnberger Flughafen nicht zu kurz sein

Nürnberg - Wenn am Nürnberger Flughafen die Grünflächen gemäht werden, achten die Verantwortlichen darauf, das Gras nicht zu kurz zu schneiden. Hintergrund ist die Sicherheit des Flugverkehres.

Die bayerischen Sommerferien markieren die Hauptreisezeit am Nürnberger Flughafen, dort rechnet man in diesem Jahr mit rund 730.000 Fluggästen in diesem Zeitraum. Unter den Reisenden, die gerade von Nürnberg aus abheben, steigen sicherlich einige mit der Hoffnung ins Flugzeug, dass das Gras am Ziel ihrer Träume zumindest sprichwörtlich grüner ist. Für die Verantwortlichen des Flughafens selbst ist die Farbe der Grünflächen rund um das Areal im Norden Nürnbergs wohl eher zweitrangig - sie befassen sich hauptsächlich mit der Länge des Grases.

Das zumindest legt ein Instagram-Beitrag nahe, den der Airport am Donnerstag postete. Darauf zu sehen: Eine Landmaschine mit breitem Mähwerk. Primäres Ziel der Mäharbeiten ist nicht etwa eine gepflegte Optik - wenn rund um die Bahnen und die Rollwege gemäht wird, achten die Verantwortlichen stets darauf, dass das Gras nicht zu niedrig steht.

Eine gewisse Höhe soll das Gras nicht unterschreiten, um die darin lebenden Kleintiere - zum Beispiel Mäuse - vor den Blicken von Greifvögeln zu schützen, die sich ansonsten um das Flughafengelände ansiedeln könnten. "Diese können den Flugverkehr gefährden", schreibt der Nürnberger Flughafen im Instagram-Post.

Vogelschlag: Gefährlich und teuer

Treffen Flugzeuge in der Luft auf Vögel, kann es gefährlich werden - vor allem, wenn die Tiere in die Turbine eines Jets fliegen. Das kann einen Ausfall des entsprechenden Triebwerks zur Folge haben. Erst am vergangenen Mittwoch hatte ein Vogelschlag, wie die Kollision zwischen Vogel und Flugzeug im Luftverkehr bezeichnet wird, eine Lufthansa-Maschine zwischen Frankfurt und Berlin zur Umkehr gezwungen.

Nach Information der "Berliner Morgenpost" gab es im vergangenen Jahr alleine im deutschen Luftraum 1779 Fälle von Vogelschlag. Am gefährlichsten sind die Start- und Landephasen im Flugverkehr, denn schließlich teilen sich Vögel und Flugzeuge bis zu einer Flughöhe von 500 Metern den Luftraum. Das Luftfahrtmagazin "Aeroport" berichtet von etwa 2 Milliarden US-Dollar Schaden, die jährlich durch Vogelschlag entstehen - durch Beschädigungen an den Maschinen, aber auch beispielsweise durch Verspätungen.