"Wo ist das Problem?"
"Gefahr für Tiere und Menschen": Nürnberger Bürgermeister ärgert sich über "Littering"
8.3.2024, 09:27 UhrDas Areal rund um den Rathenauplatz in Nürnberg ist wirklich nicht groß. Und trotzdem mussten dort während Grünschnittarbeiten gleich zwölf Säcke mit Kleinstmüll per Hand beseitigt werden, ehe die Arbeiter zur eigentlichen Tat schreiten konnten. Das, betont Bürgermeister Christian Vogel, ist kein Einzelfall - aber einer, der ein gewaltiges Problem in der Stadt verdeutlicht. "Keine 50 Meter daneben steht ein Abfalleimer", sagt der SPD-Politiker auf "Instagram", um seinem Ärger Luft zu machen. "Wo liegt das Problem, den Müll dort hinein zu schmeißen?"
So richtig erklären kann Vogel sich das rücksichtslose Verhalten so mancher Bürger nicht. Klar ist aber: Sogenanntes "Littering", also das Wegwerfen von Müll in die Umgebung, greift um sich. In Nürnbergs Parks, aber auch an viel befahrenen Straßen wie eben dem Rathenauplatz. Besonders vermeintlich harmlose "kleine Teilchen", betont der Bürgermeister, seien ein gewaltiges Ärgernis. Denn sie sind besonders schwer wieder aus der Natur zu bekommen.
"Schwerpunkte des Litterings finden sich oftmals entlang von Straßen, Wegen, auf Parkflächen oder Spielplätzen", erklärt Vogel. "Auch wenn sich Littering durch Abfallvermeidung nicht komplett vermeiden lässt, besteht doch ein enger Zusammenhang: Abfälle, die es durch Vermeidung gar nicht gibt, können auch nicht achtlos weggeworfen werden.
Bürgermeister warnt vor Gefahren: "Es ist mehr als unappetitlich"
Bei vielen Artikeln, die so entsorgt werden, handelt es sich um Einwegartikel und Verpackungen." Er prangert das mangelnde Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein mancher Nürnberger an. "Das ist sehr schade und eine Gefahr für Tiere und letztlich auch für die Menschen. Das optische Ärgernis kommt natürlich dazu."
Am Rathenauplatz ist der Müll nun erst einmal beseitigt - wobei er schon bald wieder präsent sein dürfte. "Unter dem Bewuchs liegen Essensreste, Kippen, Taschentücher", sagt Vogel. "Es ist mehr als unappetitlich. Für Ratten mag es eine Wohltat sein, für die Zivilisation ist es nicht nachvollziehbar." Er appelliert an die Stadtgesellschaft. "Es geht nur gemeinsam. Es kann manchmal so einfach sein. Sei dabei und hilf mit: für sie, für ihn, für dich - für uns alle."
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