Gender-Kongress in Nürnberg: Und wo bleiben die Männer?
28.11.2015, 10:42 UhrVertreter verschiedener Väter- und Männer-Initiativen haben am Rande eines "Deutschen Gender-Kongresses" in Nürnberg eine Stärkung von Männerrechten gefordert. Nach Jahrzehnten einer starken Frauenbewegung sollten Interessen von Männern nicht aus den Augen verloren werden, sagte der Mitveranstalter des am Samstag veranstalteten Treffens, Gerd Riedmeier. "In der Diskussion um die Gleichbehandlung der Geschlechter fehlt immer noch der Blick auf Jungs, Männer und Väter", erklärte Riedmeier. Initiator des Kongresses ist unter anderem das Väter-Netzwerk Nürnberg.
Für unausgewogen hält Riedmeier auch die Diskussion über Gewalt in der Partnerschaft. "Der alleinige Blick auf Frauen als Opfer ist nicht ausreichend", stellt er fest. "Dass auch Männer Opfer von physischer und struktureller Gewalt werden, die von Frauen ausgeübt wird, sieht man vielfach nicht." Das werde schon deshalb öffentlich kaum bekannt, weil Männer die Gewalt ihrer Partnerinnen oftmals aus Scham verschwiegen. "Viele Männer halten das für eine Niederlage und reden nicht gerne darüber", sagte Riedmeier. Er fordert daher verstärkte Forschung sowie Anlaufstellen für männliche Opfer weiblicher Gewalt.
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