User sticheln zurück
Gleich mehrere Patzer auf Fränkisch: Deutscher Promi besucht Nürnberg - und teilt gegen Stadt aus
29.01.2025, 10:02 UhrJan Böhmermann gehört zu den bekanntesten und prominentesten Künstlern in Deutschland. Gefühlt gibt es bei diesem Namen in der Bundesrepublik nur zwei Meinungen: Entweder man liebt oder man verachtet ihn.
Derzeit tourt der 43-Jährige quer durch Deutschland. Anfang der Woche führte der Weg dann auch in eine Arena nach Nürnberg. Am Tag nach dem Auftritt zieht Böhmermann dann unter anderem auf der Meta-Plattform Instagram ein Fazit. "Liebes Tourtagebuch", beginnt der Eintrag, der zudem mit einem Bild versehen ist, auf dem offensichtlich Böhmermann selbst "Drei im Weggla" in den Händen hält.
So habe er auch kurz die Altstadt besucht, die sei "natürlich spektakulär". Beim Thema Wetter hätte es aber auch deutlich besser laufen können: "Leider regnet es in Nürnberg, sonst wäre ich noch ausgiebiger durch die kopfsteingepflasterte Altstadt der ‚Stadt der Menschenrechte‘ gestreunt", heißt es in dem Beitrag dazu weiter.
Als Böhmermann dann auch noch versucht, fränkisch zu texten, geht das jedoch eher schief. So habe er "Drei im Wegglä in Nürmberch verspachtelt".
Das lassen echte Franken natürlich so nicht stehen. "Lieber Jan, es heißt Nämberch", weist ein User in den Kommentaren freundlich hin. "Weggla hass des bei uns", erfolgt dann direkt auch die virtuelle kulinarische Verbesserung.
Einmal in Fahrt, lässt Böhmermann dann aber auch kein fränkisches Fettnäpfchen mehr aus. So erklärt er weiter, dass er "Den Wunschring gerubbelt" habe. Kleines, aber feines Problem: Das Foto zeigt den goldenen Ring am Schönen Brunnen. Die Quittung folgt sofort: "Hasi, der goldene Ring am Wunschbrunnen ist nur für die Touristen. Das nächste Mal zeigen wir dir, wo der schwarze Wunschring zu finden ist", kann sich eine Userin ebenfalls einen liebevollen Hinweis nicht verkneifen. Das Online-Portal "infranken.de" berichtete zuerst über die Frotzeleien in den Kommentaren.
Abrechnung mit der Stadt Nürnberg
Er muss einstecken, dann teilt Böhmermann aber auch (wie gewohnt) noch einmal selbst aus. So fände er es "natürlich toll", dass "die Geburtsstadt des klettbärtigen Rundfunkredakteurs Markus Söder" ein großes Migrationsdenkmal aufstellen ließ – darauf jedoch nur deutschen Vertriebenen gedacht werde.
Zwischen den Zeilen wirft Böhmermann der Stadt Nürnberg dann auch noch vor, sich eher oberflächlich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, indem er folgende Zeilen schreibt: "Die Gleichzeitigkeit der Dinge: den Nürnberger Kriegsverbrechersaal als Gedenkstätte (und Gerichtssaal) unterhalten und dennoch darf das tiefbraune, menschenverachtende Erbe der Stadt die Gegenwart die Stadt nicht berühren. Alles Museum, alles früher! Ja? Really?".
Weil er nur für einen kurzen Zwischenstopp in Nürnberg zu Besuch war, geht es für Böhmermann dann auch direkt nach diesem Tagebucheintrag weiter. Vielleicht klappt es ja bis zum kommenden Wiedersehen dann auch mit einem "Schnell-Fränkisch-Kurs für Anfänger"…