Gruß ins Gefängnis
2.11.2015, 20:05 Uhr„Wir sind in der glücklichen Situation, unseren Beruf ohne Repressalien ausüben zu können“, sagt Rechtsanwältin Christine Roth, „dies wollen wir nutzen, um für die Freiheit Soltanis einzutreten.“
Mit ihrem Gruß spricht Roth vielen ihrer Kollegen aus der Seele, zahlreich haben Rechtsanwälte und Richter eine Protestnote unterzeichnet. Fotokünstler Christian Oberlander hat ein passendes Plakat – Sonnenstrahlen durchbrechen Gefängnisgitter – gestaltet. Maede Soltani bekommt es stellvertretend zum Geburtstag ihres Vaters von Hans Link, Präsident der Rechtsanwaltskammer, und Joachim Vetter, Präsident des Landesarbeitsgerichts, überreicht.
Sie berichtet, dass sie mit ihrem Vater telefonieren konnte und er sehr dankbar für das Engagement sei. Er sei überzeugt, dass all die Kundgebungen „eine eindeutige Antwort“ an diejenigen darstellen, die eben „diesen Einsatz verhindern wollen“.
Es ist eine Feierstunde voller Würde: Die in Nürnberg lebende Sängerin Shabnan Zamani berührt das Publikum mit einem traditionellen Lied. Es drücke Schmerz und auch die Sehnsucht nach Freiheit aus, erklärt sie. Begleitet wird sie von Hans Schanderl auf der „Santur“, einem persischen Instrument ähnlich dem Hackbrett.
Breiter Unterstützerkreis
Einige Vertreter des Philharmonischen Chors singen ein Geburtstagsständchen und die Schauspielerin Patricia Litten rezitiert „Die Gedanken sind frei“.
Wie breit der Unterstützerkreis für Soltani ist, zeigt sich auch an seinen Gästen: Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi schickte ein Grußwort, der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, ist ebenso anwesend wie Walter Groß, der Vorsitzende des Bayerischen Richtervereins. (Siehe StandPunkt)
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