Rauch über Nürnberg
Hier ist Bubatz legal: An diesen prominenten Orten Nürnbergs darf nun gekifft werden
4.4.2024, 11:25 UhrAb Ostermontag, 1. April, ist das Kiffen in der Öffentlichkeit legal. Es gelten jedoch Ausnahmen: Verboten ist der Konsum in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr, in "unmittelbarer Gegenwart" von Minderjährigen, sowie in Sichtweite, nach aktueller Definition ein Radius von 100 Metern, von Schulen, Kitas, Spielplätzen und öffentlichen Sportstätten. Was bedeutet das für Nürnberg?
Zunächst sind das gute Nachrichten für all jene, die vor langen Reisen große Aufregung plagt. In unmittelbarer Nähe des Haupteingangs des Nürnberger Hauptbahnhofs spricht bald nämlich nichts mehr gegen eine Sport-Zigarette vor der Zug-Abfahrt - der nächsten Bahn-Verspätung blicken einige Reisende damit wohl auch deutlich gelassener entgegen. Und auch Flug-Passagiere können ganz entspannt mit Cannabis über den Wolken schweben - praktisch im gesamten Knoblauchsland rund um den Airport Nürnberg ist der Konsum bald wohl legal.
"So high" auch auf der Burg
Wer sowohl physisch als auch mental über den Dingen schweben möchte, kann das ab April auch von anderer prominenter Stelle in Nürnberg tun. Weil die evangelische Kita "Sebalder Burgzwerge" entgegen ihres Namens weit genug von selbiger entfernt ist, darf laut Gesetzesentwurf wohl auch an der Kaiserburg nach Herzenslust geraucht werden.
Gleiches gilt dann auch für die "grünen Lungen" der Stadt: Sowohl im Süden im Luitpoldhain als auch im Norden am Marienberg spricht (fast) nichts mehr gegen Cannabis-Konsum - einzig im Südosten des Marienbergs ist das Kiffen wegen der ansässigen Sport- und Spielplätze dann noch untersagt.
Schlechte Karten haben Weed-Fans hingegen am Südeingang des Hauptbahnhofs - wegen des dort ansässigen Jugendhorts. Auch die gesamte Fußgängerzone rund um die Breite Gasse bleibt zumindest zwischen 7 und 20 Uhr tabu. Gleiches gilt für die Insel Schütt - die dortige Grund- und Mittelschule sowie Spielplätze sorgen dafür, dass aus dem Areal des Nürnberger Stadtstrands wohl kein zweites Jamaika mehr wird.
Kein Kiffen beim Ruhmreichen
Auch Cluberer müssen stark sein: Die Aufs und Abs des Ruhmreichen müssen sie auch weiterhin ohne Marihuana aushalten, rund ums Max-Morlock-Stadion haben sie schlechte Karten - es sei denn, sie genehmigen sich ihren Joint bereits bei der Anreise rund um den Dutzendteich.
Teilweise legal ist Marihuana außerdem am Wöhrder See - die besten Karten hat man hier am Nordufer, während im Süden verschiedene Einrichtungen das Kiffen verhindern. Ein ähnliches Bild auf der Wöhrder Wiese: Der Spielplatz im Westen verhindert den Gras-Konsum, im Osten haben Sie dagegen freie Bahn.
Lässt man das Hausrecht außen vor, das den Konsum wohl verbieten könnte, wird es auch im Tiergarten kurios: Während die Raubtiere dank Cannabis manche Kiffer schon bald nicht mehr aus der Ruhe bringen dürften - die Spielplätze des Nürnberger Zoos sind weit genug von deren Gehegen entfernt -, ist das "chillen" bei den Raubvögeln weiterhin nicht möglich - Bartgeier und Andenkondor bleiben von Rauchschwaden also verschont.
Hobby-Projekt mit Strahlkraft
Die "Bubatzkarte", auf der alle Geo-Daten für diesen Artikel beruhen, ist ein Hobby-Projekt eines Softwareentwicklers aus Koblenz. "Aus persönlichem Interesse" habe er die Seite gestartet, als erste Rahmenbedingungen zum geplanten Gesetz bekannt wurden, erklärt der anonyme Entwickler auf der Webseite. Seit Juni 2023 können Interessierte dort nur prüfen, ob sie an ihrem Wunschort Cannabis konsumieren dürfen. Die Kartendaten beruhen dabei auf der freien Google-Maps-Alternative OpenStreetMap.
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