Hier werden Nürnbergs "teuerste Wohnungen" gebaut

10.5.2017, 11:37 Uhr
Seeblick und Südlage: 101 luxuriöse Wohneinheiten entstehen auf dem Areal am Nordwestufer des Wöhrder Sees. Unser Bild zeigt die Aussicht vom Penthouse B an der Bartholomäusstraße.

© Andre De Geare Seeblick und Südlage: 101 luxuriöse Wohneinheiten entstehen auf dem Areal am Nordwestufer des Wöhrder Sees. Unser Bild zeigt die Aussicht vom Penthouse B an der Bartholomäusstraße.

Einen städtebaulichen Vertrag haben Kommune und Investoren bereits unterzeichnet. Insider sprechen schon von den "teuersten Wohnungen in Nürnberg", die auf dem Areal der früheren Reime-Fabrik entstehen sollen. Einerseits wird der Gewerbekomplex B2 umgebaut, wodurch 70 Wohnungen entstehen. Weitere 31 Wohneinheiten entstehen zudem auf dem noch unbebauten Teil des 15.250 Quadratmeter großen Grundstücks.

Bauherren sind die Santiago Asset GmbH und die Firma Pegasus Capital Partners, eine Tochter der Erlanger Baufirma Sontowski & Partner. "Bis Ende Mai" rechnet Santiago-Asset-Geschäftsführer Alexander Gräf mit der Baugenehmigung, ab Oktober sollen die Bagger anrollen. Rund 70 Millionen Euro sind für das gesamte Vorhaben veranschlagt, das neben luxuriösen Penthäusern großzügige Apartments mit begehrter Südlage und Seeblick bieten wird.

18 Monate sind laut Gräf insgesamt für die Bauarbeiten veranschlagt. Abgesehen von 101 Wohnungen bleiben rund 5000 Quadratmeter Laden- und Bürofläche erhalten — und das primär an der Bartholomäusstraße. Umgewandelt wird auch die langjährige B2-Gastronomie im Dachgeschoss. Als Ersatz ist ein Café im Erdgeschoss im Gespräch.

Aus Sicht der Stadt ist das Vorhaben Wohnanlage B2 genehmigungsreif. Laut Bauordnungsbehördenleiter Gerhard Steinmann geht es nur noch um Details wie eine Lösung für die Entwässerung. Um das Einleiten des Regenwassers in die Kanalisation zu vermeiden, gilt ein Anschluss an den Wöhrder See als Alternative. Gräf spricht von "mehreren Varianten", was letztlich auch als eine Preisfrage gilt.

Konzertsaal für das Jugendhaus Klüpfel

Beim gesamten Projekt war für die Kommune von Anfang an auch der Erhalt der zwei Kinder- und Jugendeinrichtungen neben dem B2-Komplex entscheidend. Um die Schallschutzvorschriften für Wohnungsbau zu erfüllen und Konflikte mit Bewohnern zu vermeiden, haben Stadt und Investoren einen städtebaulichen Vertrag geschlossen.

Das Jugendhaus Klüpfel bekommt jedenfalls einen neuen Konzertsaal spendiert, zudem werden Gruppen- und Proberaum umgebaut und der Hof überdacht. "Die Planungen sind weit fortgeschritten", sagt Jugendamtsvize Georg Reif. Er betont, dass auch der Betrieb des direkt angrenzenden Aktivspielplatzes Wöhrder See ohne Einschränkungen weiterlaufen werde. Klar sei aber, dass Erwachsenenveranstaltungen wie die "Bivi-Disco" künftig nicht mehr im Klüpfel möglich seien. Feste auf dem Gelände sollen samt Lagerfeuer dagegen weiter bis 22 Uhr erlaubt sein.

 

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