Hohe Kita-Gebühren: Nürnberger Eltern zahlen viel
20.4.2017, 05:59 UhrIn Deutschland legen die Kommunen die Kosten für die Kinderbetreuung fest. Das Ergebnis: Kinderbetreuung kostet unterschiedlich viel Geld. Während Eltern in Düsseldorf und Berlin demnach unabhängig vom Haushaltseinkommen und vom Betreuungszeitraum ihre Kinder sogar kostenlos in städtischen Kitas unterbringen können, starten die Gebühren in Nürnberg bereits bei 115 Euro monatlich (für sieben Stunden am Tag), heißt es in dem Vergleich von www.netzsieger.de
In Hamburg wiederum sind bis zu fünf Stunden täglich in der Kita beitragsfrei, bei einer höheren Stundenzahl richten sich die Gebühren nach dem Einkommen der Eltern. Dort müssen Eltern bei einem Haushaltseinkommen von 2000 Euro nur zwölf Euro im Monat für sieben Stunden tägliche Betreuung bezahlen. Nürnberg mache dagegen keine Unterschiede zwischen dem Einkommen der Eltern, heißt es bei Netzsieger.
Das will Nürnbergs Jugendamtschefin Kerstin Schröder auf Anfrage so nicht stehenlassen. Was die Autoren des Vergleichs nicht wüssten: "Wir haben eine großzügige Gebührenübernahme." Das heißt: Wer eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreitet, Sozialleistungen oder Wohngeld bezieht, bezahlt keinen Cent. Laut Schröder trifft das auf die Eltern von 60 bis 65 Prozent der Kita-Kinder zu. Die Stadt übernimmt hier die Gebühren. Insofern relativierten sich die Aussagen des Vergleichsportals, "weil wir stark darauf achten, dass einkommensschwache Familien gut unterstützt werden", fährt Schröder fort.
Insgesamt wurden 20 Großstädte verglichen. Auch hinsichtlich der Frage, wie teuer der Platz für ein zweites Kind ab drei Jahren in einer Kinderbetreuungseinrichtung ist. Während Eltern in Bonn, Essen und Wuppertal für zwei Kinder denselben Preis wie für ein Kind bezahlen, erhöht sich die Gebühr in Nürnberg fast um das Doppelte, so das Portal.
Die nächste Gebührenerhöhung für den Kindergarten steht in Nürnberg im September 2018 an. Dann kostet ein Sieben-Stunden-Platz 20 Euro mehr im Monat. In Nürnberg gibt es rund 15 000 Kindergarten-Plätze. Ein Drittel davon ist in der Hand der Kommune.
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