Horch amol: Presseamtsleiter sieht sich als kritischen Geist
2.9.2020, 14:11 UhrDas Angebot, Leiter des Presseamts der Stadt Nürnberg zu werden, kam auch für ihn überraschend, sagt Andreas Franke. Bis zur Stichwahl hatte er sich darüber aber noch keine größeren Gedanken gemacht, nachdem die erste Kontaktaufnahme im Februar erfolgt war. "Als das Wahlergebnis feststand, habe ich mir überlegen müssen, wie mache ich jetzt weiter," erzählt der frühere NN-Lokalchef im Podcast. Das Kapitel, "30 Jahre NN zu beenden" und in seinem Alter nochmal etwas Neues anzufangen, sei keine leichte Entscheidung gewesen, so Andreas Franke weiter. Der Gedanke, einmal im städtischen Umfeld zu arbeiten, sei ihm jedoch schon vorher das ein oder andere Mal durch den Kopf gegangen.
Der Wechsel von Mitarbeitern aus dem Verlagshaus in das Presseamt der Stadt und umgekehrt hat dabei eine lange Tradition. So startete Walter Schatz seine Karriere bei den Nürnberger Nachrichten, wechselte 1969 als Leiter ins Presseamt und kehrte 1978 als Lokalchef zur NN zurück. In diese Reihe gehören zudem Namen wie Wolfgang Stöckel, der unter Oberbürgermeister Ludwig Scholz seinen Dienst bei der Stadt antrat oder Siegfried Zelnhefer, der dem Ruf von OB Ulrich Maly folgte und beruflich von der Marienstraße (NN) an den Fünferplatz (Presseamt) umzog.
Und jetzt also Andreas Franke. Er lerne jeden Tag neu dazu, gibt er nach rund zwei Monaten im neuen Amt unumwunden zu. Gleichzeitig kommt es ihm entgegen, dass er als kommunalpolitischer Redakteur schon immer gerne "Gremienarbeit" gemacht hat, will heißen, Franke saß in den Ausschuss- und Stadtratssitzungen, um über die aktuellen Entwicklungen zu berichten. Für ihn ist deshalb der Wechsel ins Presseamt kein Wechsel der Fronten, wie er betont. Sein Job ermöglicht ihm jetzt einen viel tieferen Blick hinter die Kulissen. "Das Einfließen und Abwägen von Argumenten aus verschiedenen Dienststellen zu einem Thema habe ich vorher bislang so nicht wahrgenommen", berichtet er von den Erfahrungen aus den ersten Wochen.
Seine Meinung sei dabei durchaus gefragt. Andreas Franke sieht sich nicht als "Ja-Sager" oder Parteisoldat. "Ich habe mir meinen kritischen Geist bewahrt", lautet seine Einschätzung. Doch hören Sie selbst...
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