Zutritt nur noch für Geimpfte und Genesene

"Ich will weniger Risiko haben": Nürnberger Bar führt 2G ein - den Stammgästen gefällt es

Max Söllner

Volontär in der Redaktion Nürnberg

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18.9.2021, 16:44 Uhr
Ab dem 1. Oktober gilt in Ali Akars "Café Bar Garage" am Rennweg die 2G-Regel.

© Max Söllner, NNZ Ab dem 1. Oktober gilt in Ali Akars "Café Bar Garage" am Rennweg die 2G-Regel.

Ali Akar reicht es. "Einige haben uns mit den Tests verarscht", sagt der Inhaber des "Café Bar Garage" am Rennweg. Zudem sei die Kontrolle der Corona-Tests sehr aufwändig. Um Betrug zu verhindern, hätte er vor Ort durchgeführte Schnelltests eine Viertelstunde lang im Auge behalten müssen. Noch akzeptiert er diese nach dem 3G-Prinzip neben Impf- und Genesungsnachweisen. Ab dem 1. Oktober aber ist Schluss damit.

Neue Regeln angekündigt

Ab dann will Akar ausschließlich Geimpften und Genesenen (2G) Zutritt zu seinem Innenraum gewähren - selbst dann, wenn nur ein kurzer Toilettengang ansteht. "Neue Regeln", kündigte er bereits am 7. September auf Facebook an. Auch in den Fenstern seiner Bar hängen inzwischen Plakate, die darauf aufmerksam machen.

Vor einem der Aushänge sitzt Susanne, die ihren Nachnamen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte. "Ich gehöre zur Hochrisikogruppe und fühle mich auch als Geimpfte nicht ganz sicher", sagt die 60-Jährige. Meist kommt sie mit ihrem Mann hierher. Noch kann sie draußen sitzen, da geht es. Aber im Winter, wenn die Kälte sie nach drinnen zwingt? "Die, die nicht geimpft sind, verteilen es halt mehr", lautet ihre Einschätzung. Und: "Ich finde, dass ein bisschen Druck ausgeübt werden sollte. Es gibt viele Unentschlossene, denen ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht bewusst ist."

"Ich will weniger Risiko haben," sagt auch Akar. Zusätzlich geht es ihm um sein wirtschaftliches Überleben. Er wisse von mehreren Gaststätten, die zeitweise schließen mussten, weil infolge eines positiv getesteten Besuchers das gesamte Personal in Quarantäne geschickt wurde. "Natürlich, mit 2G bekomme ich noch weniger Umsatz", sagt er. "Aber lieber weniger Umsatz als geschlossen."

Ziehen andere Kneipen nach?

Der Gastronom hofft, dass andere Kneipen bald nachziehen: "Dann bin ich nicht alleine." Von entsprechenden Überlegungen wüsste er bereits. Bislang kenne er aber keine andere Bar in der Stadt, die wie er eine Entscheidung öffentlich gemacht habe.

Ali Akar ist der Inhaber der "Garage".

Ali Akar ist der Inhaber der "Garage". © Max Söllner, NNZ

Die Reaktionen auf seinen Facebook-Post sind mehrheitlich zustimmend - ein Eindruck, den Akar im Gespräch bestätigt. "Wenn du 2G machst, hocken wir uns rein", hätten ihm Kunden gesagt, die andernfalls nicht mehr kommen würden. 98 Prozent seiner Stammgäste seien sowieso schon geimpft, erklärt der Wirt, der selbst im Juli den zweiten Pieks erhalten hat.

Einer von ihnen ist Werner, der gemeinsam mit anderen an einem Tisch im Innenraum sitzt. "Ich find's nicht schlecht", sagt der 59-Jährige, "in erster Linie gehört unser Gastwirt geschützt". "Wir sind da alle loyal", ergänzt Bernd. Akar hätte schließlich lange wirtschaftliche "Durststrecken" gehabt. Auch Michael findet die zukünftige 2G-Regel in der Garage in Ordnung: "Es schließt Ungeimpfte schon aus, aber sie haben es ja selbst in der Hand."