Immer mehr "kritische Demos" auf Nürnbergs Straßen

21.10.2015, 06:00 Uhr
Demonstranten halten am 25. April in Nürnberg das Banner "Geld regiert die Welt. Ein Hoch auf den Kapitalismus" hoch. Nürnberger Jugendorganisationen zogen mit ihrer Satire-Demonstration durch die Nürnberger Innenstadt und kritisierten damit insbesondere die Geld-Politik.

© dpa Demonstranten halten am 25. April in Nürnberg das Banner "Geld regiert die Welt. Ein Hoch auf den Kapitalismus" hoch. Nürnberger Jugendorganisationen zogen mit ihrer Satire-Demonstration durch die Nürnberger Innenstadt und kritisierten damit insbesondere die Geld-Politik.

Der Kampf um die politische Meinungshoheit im öffentlichen Raum in Nürnberg wird schärfer und härter. Melden Pegida, Nügida oder „Die Rechte“ Kundgebungen bei der Stadt an, lassen ihre Gegner nicht lange auf sich warten. Dazwischen halten mehrere Hundertschaften der Polizei ihre Köpfe hin, um drohende Auseinandersetzungen und Chaos auf den Straßen zu vermeiden.

Die Zahl der Versammlungen steigt seit 2010 an, heißt es im Ordnungsamt Nürnberg. Damals waren es noch 198 Kundgebungen. 2012 sind es schon 291 Demonstrationen gewesen und im vergangenen Jahr bereits 320. Heuer liegt die Zahl der Versammlungen im öffentlichen Raum bis einschließlich September bei 293 (im selben Zeitraum des Vorjahrs waren es 264). Besonders die kritischen Kundgebungen haben die Zahl aller Demos in Nürnberg in die Höhe getrieben, so Katrin Kurr, Leiterin des städtischen Ordnungsamtes. „Die Tendenz ist steigend.“

Immer mehr

© Michael Matejka

Vier Veranstaltungen angemeldet

Derweil bereiten sich Polizei und Ordnungsamt auf den kommenden Samstag vor. Vier politische Veranstaltungen sind angemeldet, Verkehrsbehinderungen werden sich wieder nicht vermeiden lassen. Am Hallplatz organisiert die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) eine Kundgebung, zu der sie 500 Teilnehmer erwartet. Gegen den Auftritt der Partei veranstaltet die Allianz gegen Rechtsextremismus unter dem Motto „Nürnberg hält zusammen — wir stehen zum Grundrecht auf Asyl“ um 11 Uhr eine Gegenkundgebung am Kornmarkt, nicht weit vom Hallplatz entfernt.

Um 14 Uhr treffen sich Pegida-Anhänger zu einem wiederholten „Spaziergang“ durch die Nürnberger Nordstadt am Rathenauplatz unter dem Motto: „Merkel muss weg“. Die Islamhasser rechnen mit rund 100 Teilnehmern. Das Nürnberger Bündnis Nazistopp hält dagegen und ruft für 14 Uhr zu einer Gegenkundgebung am Maxtorgraben am U-Bahn-Abgang (Rathenauplatz) auf. Das Motto: „Kommt doch so oft ihr wollt . . . kein Fußbreit den Rassisten“.

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