Jonglier-Convention: Artisten treffen sich in Nürnberg
26.11.2017, 16:13 UhrFritz Mack ist einer der 18 Organisatoren. "Wir waren bass erstaunt, dass am Freitag so viele kamen", sagt er. Essenmarken für 600 Teilnehmer hatten die Macher der deutschlandweit größten Veranstaltung dieser Art gehabt. Doch schon gegen 20 Uhr am Freitag waren sie alle weg. "Wir mussten improvisieren, fuhren zum Bahnhof und kauften bei den Bäckern dort nahezu alle Brötchen auf", sagt er.
Von Freitag 16 Uhr bis Sonntag 15 Uhr haben kleine und große Künstler in der nagelneuen Sporthalle der Löhe-Schule Keulen geschwunden, Ringe und Bälle geworfen oder sind auf Einrädern durch die Menschenmengen balanciert.
Die meisten sehen Jonglieren als Kunst an, nicht als Sport. Es gibt keine Wettkämpfe, der Konkurrenzkampf ist auf ein Minimum reduziert. "Es geht den Leuten vor allem um Kooperation und Konzentration", sagt Mack.
Die Teilnehmer tauschen sich aus, geben ihre erlernten Tricks weiter und nehmen neue auf. "Es geht nicht um Geheimniskrämerei, die Gemeinde geht offen miteinander um, jeder kann was dazu lernen."
27 Euro haben die Teilnehmer bezahlt, um an der Convention teilzunehmen. Sie nächtigen im Schulhaus, rollen ihre Schlafsäcke in Klassenzimmern aus. 25 Unterrichtsräume wurden mit je 30 Leuten belegt. Die anderen fanden woanders im Gebäude Platz oder nächtigten bei Freunden.
Auch Anni Küpper schläft in der Schule, wenn sie überhaupt zum Schlafen kommt. Denn im Haus wird rund um die Uhr trainiert, plaudern Teilnehmer miteinander oder hören Musik. Richtig Ruhe kehrt auch am Samstag um 4 Uhr morgens nicht ein.
Die 29-Jährige jongliert seit ihrem 14. Lebensjahr und beherrscht die exakten Flugbahnen ihrer fünf Keulen. Es sieht elegant und artistisch aus, wie sie die kegelförmigen Teile auffängt, ihren Körper entlang gleiten lässt, ohne den luftigen Tanz aller Keulen zu unterbrechen. Samstagabend trat sie auf der Schul-Bühne auf. "Ich genieße hier die familiäre Stimmung."
Zur nächsten Convention steht für Organisator Fritz Mack aber fest: "Dann machen wir das mit Voranmeldung. Dass uns das Essen ausgeht, sollte uns nicht nocheinmal passieren."
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