Jubel und Enttäuschung: Das sagen die Nürnberger OB-Kandidaten zur Stadtratswahl

Sabine Stoll

E-Mail zur Autorenseite

19.3.2020, 19:14 Uhr
Einige Stimmbezirke müssen wegen technischer Probleme noch einmal überprüft werden, doch ein vorläufiges Ergebnis der Stadtratswahl steht bereits.

© Stefan Hippel Einige Stimmbezirke müssen wegen technischer Probleme noch einmal überprüft werden, doch ein vorläufiges Ergebnis der Stadtratswahl steht bereits.

Verena Osgyan, die Kandidatin der Grünen, hat den Einzug in die OB-Stichwahl zwar verpasst. Doch das gute Abschneiden ihrer Partei bei der Stadtratswahl tröstet sie darüber hinweg. "Das ist ein toller Erfolg. Der Einsatz hat sich rentiert. Ich bin sehr stolz", sagt sie. Knapp 20 Prozent der Stimmen – "das ist eine echte Hausnummer". Das sei mehr als eine Verdopplung, wenn sich das Ergebnis so bestätige. Auch hätten die Nürnberger Grünen im bayernweiten Vergleich prozentual am stärksten zulegt, freut sich die Landtagsabgeordnete. "Ich gehe mal davon aus, dass wir künftig eine gewichtige Rolle spielen werden", sagt sie mit Blick auf die neue Stadtratsperiode. Eine Wahlempfehlung für die OB-Stichwahl wollen die Grünen aber nicht abgeben. Dazu gebe es momentan keine Verlassung.


Stadtratswahl in Nürnberg: Vorläufiges Ergebnis steht


Marcus König, OB-Kandidat der CSU und Fraktionschef der Konservativen im Rathaus, freut sich ebenfalls über die Zugewinne seiner Partei, die als stärkste Fraktion im Rathaus vertreten sein wird. "Das Parteiergebnis ist sensationell", das sei ein historisches Ergebnis. "Unsere gute Arbeit wird gesehen", ist König sicher. Ihn freue es auch, dass die erstmals durchgeführte paritätische Besetzung der Liste mit Kandidatinnen und Kandidaten für den Stadtrat "nicht abgewählt wurde". In den nächsten Tagen wolle er Gespräche mit SPD und Grünen führen, "damit wir eine starke Mehrheit der Mitte formieren", kündigt er an.

Thorsten Brehm, OB-Kandidat und Parteichef der SPD, räumt ein, "dass wir uns natürlich ein besseres Ergebnis gewünscht hätten". Doch ihm sei klar gewesen, "dass wir das Ergebnis aus dem Jahr 2014 nicht halten werden können". Verglichen mit den anderen Großstädten hätten sich die Sozialdemokraten in Nürnberg tapfer geschlagen. Brehm wertet die Verluste seiner Partei bei der Stadtratswahl nicht als Dämpfer für die OB-Stichwahl. Das seien zwei Paar Schuhe, sagt er. Sein Ergebnis bei der OB-Wahl liege deutlich über dem Ergebnis für den Stadtrat. Das zeige, dass er parteiübergreifend gewählt worden sei. Brehm setzt wie König auf ein breites Bündnis mit CSU und Grünen im Stadtrat. "Das ist das Gebot der Stunde."

Hier finden Sie eine Liste mit den Namen der Stadtratsmitglieder.

Keine Kommentare