Karstadt an der Lorenzkirche: Das ist der Rettungsplan

Ute Möller

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3.7.2020, 13:01 Uhr

Oberbürgermeister Marcus König (CSU) ist bei der Pressekonferenz im Rathaussaal die Zufriedenheit deutlich anzusehen. "Das Herz unserer Einkaufsstadt" ist von der Streichliste des Warenhauskonzerns geflogen, "der gemeinsame Kampf hat sich gelohnt." Allen Unkenrufen zum Trotz hat die Hausherrin des Traditionskaufhauses an der Lorenzkirche, die RFR Holding mit Sitz in Frankfurt und New York, bei der Miete nachgegeben. In welcher Höhe will Patrick Wahren, der Generalbevollmächtigte der Geschäftsführung von Galeria Karstadt Kaufhof, nicht sagen. Aber es reichte dem Konzern, um doch zu bleiben.

Hinzu kommt die Zusage der Stadt, in die Verschönerung der U-Bahnpassage an der Lorenzkirche, die einen direkten Zugang in das Karstadt-Kaufhaus bietet, zu investieren. Im Gespräch ist das seit Jahren, bislang konnten sich Stadt, Karstadt und die Verkehrsgesellschaft VAG aber nicht auf Konzept und Finanzierung einigen. Auch "die Verschönerung des Umfelds" sei für die Konzernentscheidung "sehr wichtig", betont Wahren. OB König versprach, dass die Stadt auch das Hörmannsgässchen, den Durchgang zur Adlerstraße, aufhübschen werde. Dort sind zusätzliche Verkaufsflächen angedacht.


Galeria Karstadt Kaufhof konnte noch sechs Filialen retten


Zudem werde die Stadt eine "City-Offensive" auf den Weg bringen, kündigt Wirtschaftsreferent Michael Fraas an. Der stationäre Handel müsse gestärkt, unterschiedliche Händlerinitiative gebündelt werden.

"In der Belegschaft war heute der Druck sehr stark zu spüren", sagt der Betriebsratsvorsitzende im Haus an der Lorenzkirche, Thomas Vieweg. Die Erleichterung über die Entscheidung für den Standort sei "riesen-riesengroß", "einige sind seit 1978 dabei", da seien schon Tränen geflossen. Der gemeinsame Kampf um das Kaufhaus von Stadt, Gewerkschaften und Belegschaft habe für ihn "bundesweiten Vorbildcharakter", so Vieweg. Die Kolleginnen und Kollegen müssten aber auch Einschnitte bei den Löhnen hinnehmen.

Jaana Hampel, Gewerkschaftssekretärin für den Einzelhandel bei verdi, betonte, dass nun der Kampf um Karstadt in Langwasser weitergehe. Die Betriebsratsvorsitzende in Langwasser, Katharina Lorenz, setzt ganz auf die Verhandlungen mit dem Vermieter im Franken-Center, dem Hamburger Unternehmen ECE-Projektmanagement. Dass Karstadt in Langwasser noch nicht verloren sei, betonte auch Marcus König. Schließlich sei dieses das Herz von Langwasser.

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