Kinderzahl, Kitaplatz und Knete: 13 Fakten über Nürnberger Familien
13 Bilder 23.3.2019, 12:08 Uhr1. Nürnberger bekommen immer mehr Babys
Willkommen, Baby: Im Jahr 2017 kamen in Nürnberg 5482 Mädchen und Jungen zur Welt – rund 1300 mehr als im Jahr 2005. Der Zuwachs hängt damit zusammen, dass die Töchter der Babyboomer-Generation jetzt eine Familie gründen. Außerdem bevorzugen immer mehr Paare die Stadt für den Nestbau. Sie haben hier ihre Ausbildung oder ein Studium absolviert, finden hier danach im besten Fall eine Stelle und bleiben deshalb auch als Familie. Und trotzdem: Die Zahl der Sterbefälle ist immer noch höher als die Geburtenrate. Dass die Bevölkerungszahl steigt, liegt an der Zuwanderung. Der aktuellen Prognose bis zum Jahr 2027 zufolge wird Nürnbergs Bevölkerung weiter wachsen. © dpa/Patrick Pleul
2. Mehr Kinder heißt auch mehr Familien
Seit 2010 steigt deren Zahl leicht an und liegt mittlerweile über dem Stand von 1995: Aktuell leben in Nürnberg rund 50.000 Familien. Wobei das Jugendamt unter Familien alle Haushalte mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren versteht. Zum Vergleich: Insgesamt zählen die Statistiker rund 280.000 Haushalte. ((ContentAd))Bricht man die Zahlen nicht auf Haushalte, sondern auf Einwohner herunter, sieht das folgendermaßen aus: Jeder dritte Nürnberger lebt in einer Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind. © dpa/Christin Klose
3. Ehepaar-Familien sind am häufigsten
Die häufigste Familienkonstellation ist nach wie vor, ganz klassisch, das Ehepaar mit Kindern. 68 Prozent der Familien sind sogenannte Ehepaar-Familien, nur neun Prozent der Paare in Familien leben ohne Trauschein zusammen. Insgesamt leben rund 63.000 Kinder in Nürnberg in "Paarfamilien". © dpa/Jens Kalaene
4. Hoher Anteil an Alleinerziehenden
In der Stadt gibt es nach wie vor einen hohen Anteil an Alleinerziehenden: Knapp ein Viertel aller Familien (11.371 Familien) besteht aus Alleinerziehenden mit Kindern. Insgesamt leben rund 16.109 Mädchen und Jungen unter 18 Jahren bei nur einem Elternteil, in den überwiegenden Fällen wohnen die Kinder bei ihren Müttern. Nur 9,3 Prozent der Alleinerziehenden sind Väter. Ihr Anteil ist im Vergleich zum Familienbericht von vor vier Jahren kaum gestiegen: nur um 0,3 Prozentpunkte. © dpa/Marcel Kusch
5. Ein-Kind-Familien in der Mehrheit
Ein-Kind-Familien sind leicht in der Mehrheit. Lediglich in elf Prozent der Familien leben drei und mehr Kinder. Am Ende der Skala sind Familien mit vier oder mehr Kindern, diese machen gut zwei Prozent aller Familien aus. Man kann diese Zahlen aber auch noch anders lesen: Aus Sicht der Kinder heißt das laut Familienbericht nämlich auch, dass zwei Drittel der Kinder mit mindestens einem Geschwisterchen aufwachsen. © dpa/Rolf Vennenbernd
6. Nur wenige Mütter arbeiten Vollzeit
Ziemlich klassisch geht es beim Thema Arbeit in den Familien zu: 81 Prozent der Väter, aber nur 16 Prozent der Mütter arbeiten Vollzeit. Jede dritte Frau ist gar nicht erwerbstätig. Zwischen Müttern in sogenannten Paarfamilien und alleinerziehenden Müttern gibt es hier kaum Unterschiede. Während das Alter der Kinder bei Vätern keinen Einfluss darauf hat, wie viel diese arbeiten, sieht das bei Müttern, die einen Partner haben, ganz anders aus. Je älter die Kinder werden, desto mehr arbeiten die Mütter wieder. © dpa/Tobias Kleinschmidt
7. Frauen nutzen häufiger Elterngeld als Männer
Deutlich mehr Frauen als Männer beziehen Elterngeld und das auch viel länger als die Männer. Der Anteil der Männer, die Elterngeld bezogen, schwankte im Jahr 2017 – je nach Quartal — zwischen elf und knapp 19 Prozent. Frauen nutzen auch häufiger als Männer das Elterngeld Plus, das es seit Juli 2015 gibt: Sie arbeiten während des Elterngeldbezugs Teilzeit und verlängern dadurch die Dauer der Elterngeldzahlung. © Andreas Gebert
8. Zwei von drei Kindern haben einen Migrationshintergrund
Fast zwei von drei Kindern unter 18 Jahren haben einen Migrationshintergrund, das sind 64,5 Prozent – Tendenz steigend. In der Hälfte der Familien mit Migrationshintergrund lebt nur ein Kind unter 18 Jahren. In der anderen Hälfte leben häufig mehr Kinder als in Familien ohne Migrationshintergrund. Diese Familien sind aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Deutschland gekommen: Als Gastarbeiter, als Aussiedler oder als Flüchtlinge. © dpa/Hendrik Schmidt
9. Fast jedes fünfte Kind lebt von Hartz IV
Fast jedes fünfte Kind lebt von Hartz IV; exakt 18,2 Prozent aller Jungen und Mädchen unter 18 Jahren sind davon betroffen. Insgesamt waren Ende 2017 über 8000 Familien auf diese Sozialleistungen angewiesen. Das sind 16 Prozent aller Nürnberger Familien. Besonders betroffen von Armut sind nach wie vor Alleinerziehende. Fast 40 Prozent der Alleinerziehenden beziehen Hartz IV. Bei den sogenannten Paarfamilien ist immerhin noch etwa jede zehnte auf finanzielle Hilfe angewiesen. Es gibt aber eine leicht positive Tendenz: Vergleicht man das Jahr 2010 mit dem aktuelle Stand, so ist in allen Gruppen ein Rückgang zu verzeichnen, heißt es im Bericht des Sozialreferats. © epd-bild/Norbert Neetz
10. 93 Prozent der Kinder haben einen Kindergartenplatz
Betreuung ist ein Riesenthema in der wachsenden Stadt: Im Dezember standen für 36 Prozent der unter Dreijährigen Betreuungsplätze in Krippen oder bei Tagesmüttern und -vätern zur Verfügung. Damit erfüllt die Stadt den Rechtsanspruch. Weil der Bedarf aber aufgrund der Tatsache, dass zuletzt wieder mehr Kinder geboren wurden, steigt, will die Stadt die Betreuungsquote langfristig auf 48 Prozent erhöhen. Bei den Kindergartenplätzen lag die Versorgungsquote bei 93 Prozent. Das Ziel bis 2026: 100 Prozent. Die Hälfte der Grundschulkinder hatte Ende 2017 einen Hortplatz oder einen Platz in einem Haus für Kinder. Die Nachfrage übersteigt aber nach wie vor das Angebot. Aus Sicht der Stadt ist mit Blick auf die steigenden Schülerzahlen und dem in Aussicht stehenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung der Grundschüler "noch lange kein Land in Sicht". © dpa/Carsten Rehder
11. Drei Viertel aller Mietwohnungen nicht für Familien geeignet
Wohnen ist gerade für Familien ein schwieriges Thema in der Stadt — und vor alle für diejenigen mit kleinem Einkommen. Grund eins: Die Mietpreise haben bekanntermaßen stark angezogen. Grund zwei: 2017 waren nur noch sechs Prozent aller Wohnungen Sozialwohnungen, weil bei vielen die Frist für die Belegungsbindung ausgelaufen ist. Was die Sache zusätzlich erschwert: Fast drei Viertel aller Mietwohnungen in Nürnberg sind gar nicht für Familien geeignet. Zu diesem Ergebnis kam 2011 eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Wohneigentum können sich am ehesten Paarfamilien leisten (37 Prozent). Nur zehn Prozent der Alleinerziehenden leben in den eigenen vier Wänden. © dpa/Stefan Hippel
12. Pflegeunterstützung für Menschen mit Behinderung
In Nürnberg sind 1,4 Prozent der unter 18-Jährigen schwerbehindert. Insgesamt 12.388 Nürnberger waren zum 31. Dezember 2015 pflegebedürftig. 63 Prozent von ihnen lebten zu Hause und wurden dort – teilweise mit Unterstützung eines Pflegedienstes – von Angehörigen betreut. In neun Prozent der Nürnberger Haushalte lebt eine Person, die körperlich eingeschränkt ist oder der Pflege bedarf. © Maurizio Gambarini
13. Von Jung bis Alt: Generationen in Nürnberg
Die Zahl der Menschen bis 14 wird Prognosen zufolge im Jahr 2027 bei 13,2 Prozent liegen. Der Anteil der Menschen ab 65 liegt dann bei 22,2 Prozent. © Friso Gentsch