Klinikum Nürnberg setzt modernsten OP-Roboter ein

Nürnberg - Das Klinikum Nürnberg hat einen neuen Mitarbeiter. Er hat vier Arme und kostete 2,3 Millionen Euro. Mit dem OP-Roboter sind winzige Schnitte und hochpräzise Operationen möglich.

Die Arme des Roboters bewegen sich über dem Patienten, während der Chirurg etwas vom OP-Tisch entfernt an einer Konsole sitzt. Hier hat er Einblick in das vergrößerte 3-D-Bild des Operationsfeldes. Seine Finger stecken in Schlaufen, mit seinen Händen steuert er die Roboterarme. Seine Bewegungen werden millimetergenau zu seinem technischen Helfer übertragen.

Der OP-Roboter kommt vor allem bei komplexen Eingriffen wie an Prostata, Dickdarm, Harnblase und Gebärmutter zum Einsatz. Seit wenigen Wochen nun wird er im Klinikum Nürnberg eingesetzt. "Wir haben bewusst abgewartet", erklärt Prof. Dr. Dr. Günter Niklewski, Ärztlicher Direktor des Klinikums. Man wollte den Patienten ein ausgereiftes Verfahren bieten. Also steht nun ein Roboter der neuesten Generation in einem eigens dafür vorgesehenen OP-Saal.

Jeden Tag ist der Helfer seitdem im Einsatz. Bedient wird er von geschultem Personal. Die Chirurgen haben 40 Stunden am Simulator geübt. Auch wenn das Gerät derzeit schon im Einsatz ist, sollen die wirklich schweren Operationen erst in einem Jahr durchgeführt werden. 

Die Ärzte wollen schon jetzt nicht auf ihren maschinellen "Kollegen" verzichten. "Für mich als Frau ist es eine enorme Erleichterung", sagt Dr. Cosima Brucker. Denn der Roboterarm kenne keine Ermüdungserscheinungen. Und welchen Vorteil bietet diese Methode für die Patienten? Der Blutverlust ist durch den Einsatz des OP-Roboters geringer. Es sind minimale Schnitte möglich. Am Ende verkürzt sich so die Verweildauer im Krankenhaus.

Am Samstag, 15. Oktober, lädt das Klinikum Nürnberg zu der Veranstaltung "Einmal Chirurg sein" ein. Von 12 bis 16 Uhr können Interessierte den OP-Roboter selbst erleben - und auch mal steuern. In der Empfangshalle des Klinikums Nürnberg Nord (Haus 10), Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, wird das Gerät vorgestellt.