Kommentar: Balsam für die Club-Fanseele

Nürnberg - Lange haben die Fans des 1. FC Nürnberg dafür gekämpft, jetzt könnte ihr Traum wahr werden: Das Max-Morlock-Stadion ist kein weit entferntes Wunschdenken mehr, sondern wird durch den neuen Sponsor greifbar. Ein Kommentar von NN-Chefredakteur Michael Husarek.

Nur der Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga wäre schöner: Für viele Club-Fans geht mit dem Max-Morlock-Stadion ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Seit Jahren kämpfen die Anhänger des einst so ruhmreichen 1. FCN dafür, dass ihr Idol der Namensgeber für das Stadion werden kann - allen voran die Ultras. Lange Zeit schien es unmöglich, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Zu sehr stand der Kommerz dem Herzensanliegen der Fans im Weg.

Denn die notorisch klamme Stadt Nürnberg muss über einen Stadion-Sponsor das Defizit der Sportstätte beschränken. Und ein Sponsor, der für den Namen Max Morlock Geld gibt, war nicht in Aussicht. Abgesehen von dem nicht ernstzunehmenden Angebot von Bayern-Lotto - das staatliche Unternehmen hatte auf Initiative von Finanzminister und Clubfan Markus Söder (CSU) ein Gebot abgegeben, das deutlich unter dem Betrag lag, den die bisherigen Stadionsponsoren aufgewendet hatten.

"Sponsoren vertreiben", forderten die Fans auf Plakaten. Nun könnte ein neuer Sponsor für den Wunschnamen "Max-Morlock-Stadion" sorgen. © Sportfoto Zink / DaMa

Zuletzt war die Firma Grundig Namensgeber, dafür sollen pro Jahr rund 800.000 Euro an die Betreibergesellschaft geflossen sein.Diese Summe wird mit dem neuen Partner sogar übertroffen. Mit der Consorsbank hat Bürgermeister Christian Vogel (SPD) offenbar einen Volltreffer gelandet. Der Kommunalpolitiker war für die Verhandlungen zuständig und darf sich neben den Club-Fans nun als der große Sieger fühlen. Zumal das (noch nicht präsentierte) Konzept des neuen Sponsors dezidiert auf die Einbindung der Anhänger setzt. Fanseele, was willst Du mehr!

Diskutieren Sie dazu auch mit in unserem Leserforum: Wären Sie bereit, im Sinne einer solchen Aktion einen eigenen finanziellen Beitrag zur Umbennung zu leisten und falls ja, wie viel Geld würden Sie beisteuern?

Mittlerweile hat die Consorsbank hier eine Landingpage für interssierte Clubfans eingerichtet.