Kommentar: Gebühren-Erhöhung bei Kitas geht zu weit
2.5.2015, 06:00 UhrDiese Zahlen werden vielen Eltern die Zornesröte ins Gesicht treiben - und etliche Mütter und Väter auch verzweifeln lassen. Die Stadt hat zwar bereits angekündigt, dass sie ihre Gebühren für die Kinderbetreuung ab September anheben werde. Dass nun aber ein Vorschlag auf dem Tisch liegt, der Aufschläge von bis zu monatlich 150 Euro am Ende - und vielleicht noch mehr - vorsieht, hat sich so sicher keiner vorgestellt. Das geht zu weit!
Das wird, dazu braucht man kein Prophet zu sein, in nächster Zeit einen Aufschrei unter den Eltern geben. Zumal sie aktuell eh durch den Tarifkonflikt verunsichert sind und im Falle von weiteren Streiks alternative Betreuungsmöglichkeiten organisieren müssen.
Für viele Haushalte wird bereits jetzt das Rechnen beginnen, ob sie sich in Zukunft noch eine städtische Betreuungseinrichtung leisten können. Da hilft es wenig, wenn das Jugendamt vorrechnet, dass durch die Staffelung der Anpassungen ein Kind in der Regel nur ein oder zwei Jahre im Betreuungszyklus eines Hortes davon betroffen sein werde.
Sicher wird sich manche Familie nun überlegen, ob sie auf das Betreuungsgeld zurückgreift und das Kind zu Hause beaufsichtigt. Denn es gibt - es sei denn, man akzeptiert zähneknirschend die Gebührenerhöhungen - kaum eine Alternative. Die freien Träger verlangen für ihre Einrichtungen schon jetzt deutlich höhere Abgaben. Nicht auszuschließen, dass sie sich durch die Stadt nun sogar animiert fühlen, ihrerseits an der Gebührenschraube zu drehen.
Das Verständnis der Eltern für die Stadt, die jährlich 9,1 Millionen Euro zuzahlt, wird sich vor diesem Hintergrund in Grenzen halten.
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