Kommentar: Schulden-Spitzenreiter Nürnberg muss attraktiv bleiben

Elke Graßer-Reitzner

Lokalredaktion Nürnberg und Rechercheteam

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12.2.2021, 10:07 Uhr

Die Stadt hat 1,76 Milliarden Euro an Schulden angehäuft, bei einem aktuellen Haushalt, der zwei Milliarden umfasst. Sie ist damit Schulden-Spitzenreiter in Bayern. Das ist die dramatische Nachricht.

Die beruhigende lautet: Nürnberg liegt auf bundesweiter Ebene mit dieser Bilanz im Mittelfeld. Gäbe es im Freistaat eine kreisfreie Stadt ähnlicher Größenordnung, würde man feststellen: Anderen geht es ähnlich. Die Kommunen sind chronisch unterfinanziert, und das seit Jahren.

Corona sorgt jetzt für extreme Härten, weil der Einbruch der Wirtschaft und die geschrumpften Einkommen der Bürger die Schatulle des Kämmerers nicht mehr wie gewohnt füllen. Gleichzeitig muss Geld an immer mehr Menschen fließen, die nicht mehr über die Runden kommen.


Nürnberg ist Schulden-Spitzenreiter: Großprojekte auf der Kippe?


Die Aufgabe der Kommunalpolitik ist es jetzt, Nürnberg weiter attraktiv zu halten. Nicht allein für die eigenen Bürger, die Sogwirkung geht weit in die Region hinaus. Im maroden Opernhaus trifft man längst nicht nur Nürnberger, den Tiergarten besucht im Sommer halb Deutschland. Wer es versteht, Publikum – und Firmen – anzulocken, kommt schneller aus der Krise.

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