Kostenlose FFP2-Masken in Nürnberg: "500 Stück in einer Stunde weg"

15.12.2020, 14:15 Uhr
Kostenlose FFP2-Masken in Nürnberg:

© Angelika Warmuth

Eine ältere Dame spitzt unsicher ins Schaufenster einer Apotheke in der Nürnberger Innenstadt. Im Laden stehen bereits einige Leute. Ob sie für eine FFP2-Maske anstehe? "Ja, also ich versuche es zumindest", antwortet sie. Hinter ihr steht schon eine weitere Person.

Am Dienstag haben Apotheken in Nürnberg die von der Regierung veranlassten kostenlosen FFP2-Masken für über 60-Jährige und Vorerkrankte ausgegeben. Die Kosten für die Maske, es wurden seitens der Regierung sechs Euro pro Stück kalkuliert, müssen Apotheken vorstrecken und bekommen dies dann später erstattet, erklärt Margit Schlenk, Sprecherin der Nürnberger Apotheken.

Die Menschen mussten beim Abholen ein Formular unterzeichnen und damit bestätigen, dass sie wirklich berechtigt sind und sich wirklich nur in dieser Apotheke ihre drei Masken abgeholt haben. Eine Nachfrage bei einigen Apotheken der Stadt zeigt: Ja, der Andrang ist groß. Das haben alle befragten Apothekerinnen und Apotheker bestätigt.

Wenig Zweifel an Berechtigung

Die Sorgen der älteren Frau, keine Masken mehr zu bekommen, sind durchaus berechtigt. Die Zollhaus-Apotheke öffnete um acht Uhr, um neun Uhr waren alle 500 Masken vergriffen. "Ich habe noch welche nachbestellt," so Johanna Höchst, Inhaberin der Apotheke. Sie ist, wie unzählige andere Apotheker, mit der Organisation "von oben" nicht ganz einverstanden.


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"Wir Apotheken sind zu vielem in der Lage, aber diese Organisation war extrem kurzfristig", sagt auch Silke Kuhrau, Leiterin der Laurentius Apotheke. "Es war schon ungeschickte Informationspolitik." In ihrer Apotheke gab es 1500 FFP2-Masken, die nach vier Stunden weg waren. Kuhrau musste nachbestellen.

Trotz des Andrangs bemerkte auch sie viele ältere Menschen: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass da Jäger und Sammler unterwegs gewesen wären. Das waren schon Berechtigte."

"Brutal viel los"

In der Gartenstadt-Apotheke klingelt seit früh morgens durchgehend das Telefon. "Es ist brutal viel los," so eine Apothekerin. Die Leute riefen an und erkundigten sich, ob denn noch Masken da seien. Das Formular müssen beim Abholen alle ausfüllen, nur so können die Apotheker den Überblick über die Pauschale behalten.

In der Maxfeld-Apotheke stehen die Menschen seit der Öffnung vor der Tür Schlange. "Wir hatten etwa 1000 Masken für heute, es sind auch noch welche da," so Christina Moosbrogger, PTA. "Es sind vor allem ältere Leute", sagt sie, von einem möglichen Missbrauch von nicht berechtigten Menschen, die kostenlose Masken abgreifen wollen, merke sie nichts.

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