Kunst oder Müll? Bekannter Brunnen aus Nürnberg liegt ungenutzt herum

Timo Schickler

Lokalredaktion Nürnberg

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23.2.2020, 10:39 Uhr
Auf einem Lagerplatz in der Donaustraße in Nürnberg liegt er nun einfach herum, der Brunnen, der bis vor kurzem noch vor dem Gebäude der AOK stand.

© Veli Karaca Auf einem Lagerplatz in der Donaustraße in Nürnberg liegt er nun einfach herum, der Brunnen, der bis vor kurzem noch vor dem Gebäude der AOK stand.

Ist das schön? Oder kann das weg? Diese Frage stellt sich dem Beirat für Bildende Kunst der Stadt Nürnberg immer wieder. Die Gruppe besteht aus elf Experten, berufen vom Stadtrat. Ihre Meinung ist gefragt, wenn es um Kunst geht, um die Auswahl von Standorten, Baumaßnahmen oder Objekten beispielsweise.

Der Beirat muss nun auch entscheiden, was mit dem Kugelbrunnen passiert. An dem Brunnen mit den markanten Löchern sind bis vor kurzem jeden Tag noch Tausende vorbeigefahren. Denn da stand der 1970 von Künstler Günter Rossow gestaltete Brunnen vor dem Umbau des AOK-Gebäudes, das 2018 abgerissen wurde.

Ein Geschenk für die Stadt

Hier stand der Brunnen bis vor wenigen Jahren: vor dem AOK-Gebäude am Frauentorgraben.

Hier stand der Brunnen bis vor wenigen Jahren: vor dem AOK-Gebäude am Frauentorgraben. © Günter Distler, NN

Seitdem ist der Brunnen in Kugelform verschwunden. Bis ihn eine Leserin vor kurzem wiederentdeckt hat - ab- und stillgelegt an der Donaustraße. Und jetzt? Das weiß Baureferent Daniel Ulrich. Denn inzwischen gehört der Brunnen der Stadt. Er sei im Besitz der AOK gewesen, "aber die wollte ihn abbrechen und hat ihn stattdessen der Stadt geschenkt".

Deshalb liege der Brunnen nun im Lager Donaustraße, "wie ähnliche Geschenke anderer Vorhaben". Dort warte er auf eine "Wiederaufstellung an einem anderem Ort". Der Brunnen sei sachgemäß eingelagert. Nun entscheidet der Beirat Bildende Kunst, "ob er hinreichenden künstlerischen Wert hat, irgendwann anderswo aufgestellt zu werden".

"Wir haben ja Platz und Zeit"

Das sei der übliche Ablauf, sagt Daniel Ulrich. Allerdings werden stadteigene Kunstwerke und Brunnen selten zwischengelagert, da bei ihnen in der Regel ein neuer Platz gefunden wird, ehe es abgebaut wird. "Bei Geschenken können wir das nicht so gut planen, daher liegen immer einige Objekte in der Donaustraße und warten auf Wiederverwendung." Wenn der Beirat Bildende Kunst aber auch nach mehrmaliger Befassung keinen künstlerischen Wert und keinen passenden Ort erkennt, dann werden Objekt auch entsorgt. "Das passiert aber selten", weiß Daniel Ulrich, "weil wir ja Platz und Zeit haben."

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