Leiden im Lockdown: Corona trifft Nürnbergs Innenstadt hart

7.12.2020, 05:25 Uhr
Angestanden wird trotz Reglementierung der Kundenzahl in Nürnbergs Innenstadt derzeit nur selten. 

© Roland Fengler, NNZ Angestanden wird trotz Reglementierung der Kundenzahl in Nürnbergs Innenstadt derzeit nur selten. 

In den Einkaufsstraßen deutscher Städte ging die Zahl der Passanten am Samstag vor dem ersten Advent um durchschnittlich 48 Prozent zurück, teilte Engel & Völkers Commercial, ein Vermittler für Gewerbeimmobilien mit. An 99 Zählpunkten in 49 Städten wurden zwischen 10 und 20 Uhr 3.059.750 Passanten gezählt, knapp drei Millionen weniger als im Vorjahr (5.842.970 Passanten).

Die stärksten Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr wurden dabei in den Abendstunden ab 17 Uhr festgestellt. "Einkaufen scheint in Corona-Zeiten nur noch ein Mittel zum Zweck zu sein und nicht mehr das Shopping-Erlebnis mit Gastronomie und Weihnachtsmärkten in den Innenstädten", erklärte Miriam Siegert, Analystin bei Engel & Völkers Commercial.

Andreas Mattner, Präsident des Spitzenverbands der Immobilienwirtschaft ZIA, wertete die Frequenzzahlen als einen Beleg für die "dramatische Situation und den wirtschaftlichen Überlebenskampf in Deutschlands Innenstädten". Eine weitere Einschränkung der Kunde-pro-Quadratmeter-Fläche im Zuge der Pandemie-Bekämpfung wäre nach den Worten Mattners "verantwortungslos". Er sehe die Gefahr des Ladensterbens und fordert, man müsse über neue Immobiliennutzungen nachdenken.

Nürnberg und München ohne Gedränge

Die Laser gestützten Zählungen ergaben, dass die Neuhauser und die Kaufinger Straße in München weiterhin zu den belebtesten Einkaufstraßen zählen. Nur in der Kölner Schildergasse tummeln sich noch mehr Menschen. Gleichwohl ist die am ersten Advents-Samstag (28. November) ermittelte Passantenzahl pro Stunde in den Münchener Flaniermeilen um 56,4 beziehungsweise 53 Prozent gegenüber dem entsprechenden November-Samstag des Vorjahres zurückgegangen.


Wegen Corona: Die Touristen fehlen dem Nürnberger Handel


Die Nürnberger Karolinenstraße schaffte es mit einem Rückgang um 38,4 Prozent auf Platz 14 des bundesdeutschen Rankings, in der Breiten Gasse (Platz 28) wurde ein Minus von 36,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und in der Kaiserstraße (Platz 85) sogar von 69,7 Prozent ermittelt.

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