Letzte Generation: Nürnbergs Bürgermeister Vogel entsetzt über den besprühten Weihnachtsbaum

Nürnberg - Beschmierte Gemälde, Wahrzeichen, wie das Brandenburger Tor, oder jetzt Weihnachtsbäume. Die Protestaktionen der "Letzten Generationen" nimmt kurz vor dem Weihnachtsfest weitere Züge an. Nun meldet sich Nürnbergs Dritter Bürgermeister zu Wort.

Prominent zwischen dem Nürnberger Hauptbahnhof und dem Handwerkerhof besprühten zwei Aktivisten der "Letzten Generation" einen Weihnachtsbaum mit orangener Farbe am Mittwochvormittag. Bürgermeister Christian Vogel meldet sich auf Facebook zu Wort und ist empört über die Form des Protests. Die Rechnung soll dem "Nürnberger Grinch" noch zugestellt werden.

"Wenn die Damen und Herren der Letzten Generation meinen, mit ihren Aktionen etwas Positives zu bewirken, haben Sie sich getäuscht", schreibt Bürgermeister Christian Vogel. Für ihn ist das Gegenteil der Fall. Es sei kein "Dummejungenstreich. "Hier zeigt sich ein zutiefst undemokratisches Handeln", fügt Vogel an.

Mühsame Demokratie und ein klimagerechtes Nürnberg

Auf die Demokratie legt Vogel hohen Wert. "Ja, die Prozesse sind oft mühsam und benötigen Zeit. Sie sind aber demokratisch", kommentiert der Dritte Bürgermeister die Bemühungen, um ein klimagerechtes Nürnberg. Der Klimawandel mache nicht vor Nürnberg Halt. Das haben nicht nur die Starkregenereignisse und Gewitter, sondern auch Trockenheit in heißen Sommermonaten zuletzt gezeigt.

"Besinnliche Katastrophe? Nächstenliebe = Klimaschutz" betitelt die Letzte Generation auf ihrem Banner vor dem in Nürnberg besprühten Weihnachtbaum. Der Umbau Nürnbergs ist laut Vogel bereits voll im Gange. "Jeder Baum, den wir in unseren Straßen pflanzen, jeder Pocket-Park, den wir einrichten, ist ein Puzzlestück", beschreibt es Vogel. In einer dichtbesiedelten Stadt könne es einen Rundumschlag nicht geben.

(K)eine besinnliche Weihnachtszeit

Die Aktivisten der Letzten Generation und Nürnbergs Dritter Bürgermeister sind geteilter Meinung über eine besinnliche Weihnachtszeit. Christian Vogel hält es für "unsozial den Eingang vom Hauptbahnhof durch den Handwerkerhof hin zum Christkindlesmarkt zu besudeln." Tausende Gäste würden die weihnachtliche Atmosphäre genießen wollen. Die Aktivisten der Letzten Generation sehen es anders.

"Inmitten blinkender Lichter, glänzendem Schmuck und festlicher Stimmung lässt es sich leicht vergessen: Wir rasen mit Vollgas in die Katastrophe und unsere Regierungen scheitern in Dubai gerade krachend daran, die Notbremse zu ziehen", schreibt die Letzte Generation zu ihren Farb-Aktionen in ganz Deutschland auf Instagram.

Rechnung an den "Nürnberger Grinch"

Die Kosten der Reinigung durch den Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) werden noch ermittelt, aber eines ist sich Christian Vogel sicher. "Die Rechnung wird dem 'Nürnberg-Grinch' noch zugestellt", beendet Vogel seinen Beitrag auf seiner Facebook-Seite.

Das Wiedererkennungsmerkmal des Grinchs ist seine grüne Farbe. Die Letzte Generation setzt dagegen auf Orange.