Limousinen in der Innenstadt: Wo Minister parken dürfen
13.11.2014, 05:57 UhrKeine Frage, die Münchner Obrigkeit, allen voran der Nürnberger Heimatminister Markus Söder, steht unter scharfer Beobachtung. Zumindest, was die Parkplatzfrage angeht. Doch so dicht belegt wie im August, als sich zur ersten bayerischen Kabinettssitzung in Nürnberg ein gutes Dutzend dunkler Wagen auf dem Platz drängte, ist das holprige Kopfsteinpflaster an der Lorenzkirche dann doch eher selten.
Im Alltag verliert sich allerdings immer wieder das eine oder andere PS-starke Schwergewicht mit Münchner Nummernschild und dem Kürzel -MF (Ministerium für Finanzen) auf dem weiten Platz, misstrauisch beäugt von Passanten, die für ein solches Parkverhalten dicke Strafzettel kassieren würden.
Es gebe einige Sondergenehmigungen zum Ein- und Aussteigen, sagt Söders Pressesprecherin Tanja Sterian. Die seien auch für Gäste von auswärts da, die vor dem wunderschönen Sep-Ruf-Bau aus den 1960er Jahren anlanden.
Drei Stellplätze gemietet
Offenbar findet Tanja Sterian die Presseanfrage aus Nürnberg durchaus anregend. Denn sie sagt: „Wir werden in Zukunft darauf hinweisen, dass das Heimatministerium möglichst von hinten angefahren werden soll.“ Dort, irgendwo an der tiefer gelegenen Findelgasse, habe das Haus drei Stellplätze für Dienstfahrzeuge von privat angemietet. Einer gehört dem Heimatminister und seiner Limousine.
Es gebe erfreulicherweise die U-Bahn vor der Türe, dazu die Parkhäuser in der Adlerstraße und Findelgasse, sagt die Pressesprecherin noch. Niemand müsse unbedingt mit dem Auto in die Fußgängerzone fahren. Selbst wenn er dürfte.
Dass es mehrere Ausnahmegenehmigungen gibt, die hinter den Windschutzscheiben platziert werden müssen, bestätigt auch der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör). Dort werden die Scheine nämlich ausgestellt; auch Handwerker, die im Ministerium immer noch einiges zu tun haben, bis im Januar die letzten Mitarbeiter aus München einziehen, bekommen sie. Eine genaue Zahl allerdings konnte man bei Sör gestern nicht nennen.
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