Hightech-Plan
Magnetschwebebahn in Nürnberg rückt näher: Stadt plant ersten Schritt
20.3.2024, 20:35 UhrAm 5. Dezember 2023 verkündete Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder in seiner Regierungserklärung das Ziel, eine Magnetschwebebahn des Unternehmens Bögl einzuführen. Sie sollte zwischen der neuen Universität in Lichtenreuth - speziell an der Haltestelle Bauernfeindstraße -, der Messe und dem Klinikum Süd in Nürnberg fahren. Der Freistaat Bayern hat zugesagt, 90 Prozent der Vorprüfungskosten zu fördern.
Zusätzlich fordert die Stadt Nürnberg, dass die städtischen Kosten der Magnetschwebebahn nicht höher sein dürfen als die für die bereits beschlossene Straßenbahn entlang dieser Route. Die bereits bestehenden Planungen, für die Straßenbahn Lichtenreuth – Klinikum Süd, würden durch die neuen Untersuchungen nicht berührt werden.
Ambitioniertes Projekt
Nach Angaben der Stadt Nürnberg wird in der ersten Phase des Vorgehens ein Gutachten zur technischen Machbarkeit und zur Nutzen-Kosten-Voranalyse vergeben. Sollte dieses Gutachten zu einem positiven Ergebnis kommen, würde dem Stadtrat der weitere Plan vorgelegt. Phase zwei sei die "Planfeststellung und detaillierte Nutzen-Kosten-Untersuchung" sowie eine daran gegebenenfalls anschließende Phase drei der "Realisierung und Betrieb".
Bürgermeister Marcus König sieht darin eine Chance: "Die jetzt angestoßene Prüfung einer Referenzstrecke ist eine Riesenchance für die Entwicklung der Mobilität der Zukunft in unserer Stadt. Die Verbindung zwischen Technischer Universität, Messe und dem Klinikum Nürnberg Süd mit einer Magnetschwebebahn wäre eine bedeutende Verbesserung des Verkehrsangebots auf dieser Strecke."
Magnetschwebebahnen als neue Perspektive
Im Regelbetrieb könnten die Bahnen in Nürnberg laut Stadtverwaltung mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde unterwegs sein - also in etwa so schnell wie eine U-Bahn und weniger als halb so schnell wie die Bahnen im Testbetrieb bisher fahren konnten. In der längsten möglichen Version der Schwebebahn fänden demnach etwa 760 Fahrgäste Platz.
Eine Magnetschwebebahn läuft auf einer Art Schiene, wird aber über ein elektromagnetisches Feld in der Schwebe gehalten und kann so sehr schnell fahren. Das in Deutschland bekannteste Modell ist der Transrapid - jahrelang wurde in München über eine Anbindung des Flughafens an die Stadt per Transrapid nachgedacht, das Projekt wurde aber nach langwierigen Planungen wegen zu hoher Baukosten gestoppt.
Derzeit beschäftigt sich auch im Berliner Senat eine Arbeitsgruppe mit der Frage, ob in der Hauptstadt eine Magnetschwebebahn sinnvoll sein könnte. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sieht sie als Möglichkeit, Außenbezirke besser anzubinden. Auch in Berlin hat man dafür das "Transport System Bögl" in den Blick genommen.
10 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen