Mann vor U-Bahn gestoßen: Haftbefehl gegen 22-Jährigen

Nürnberg - Während eines Streits am Sonntagmorgen schubste ein 22-Jähriger einen Mann am Hauptbahnhof vor die einfahrende U-Bahn. Der Mann wurde vom Zug überrollt, erlitt aber wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen. Nun wurde Haftbefehl erlassen.

Dramatische Szenen am Gleis 1 der U1 am Nürnberger Hauptbahnof: Gegen 5.40 Uhr gerieten die beiden Männer aus unbekannter Ursache in Streit, beide waren offenbar alkoholisiert und sind polizeibekannt. Im Verlauf der mündlichen Auseinandersetzung schubste ein Mann den 29-Jährigen, der mit dem Rücken zum Gleisbett stand, vor die einfahrende U-Bahn.

Der Nürnberger fiel ins Gleisbett und wurde augenblicklich vom einfahrenden Zug überrollt. Als die U-Bahn zum Stehen kam, kletterte der 29-Jährige zwischen den Waggons wieder aus dem Schienenbereich. Wie die Polizei mitteilte, trug er lediglich eine leichte Verletzung am Knie davon.

Die Polizei vermutet, dass der Mann genau zwischen die Schienen gefallen ist. Weil er offenbar regungslos liegen blieb, als die U1 ihn überrollte, verlief der Unfall glimpflich.

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Der U-Bahnfahrer erlitt einen Schock und wird ärztlich betreut. Der 22-jährige Tatverdächtige war in der Zwischenzeit geflüchtet. Er konnte kurze Zeit später im Umfeld des Hauptbahnhofes festgenommen werden: Der junge Mann aus Fürth hatte sich hinter einem Pkw versteckt.

Haftbefehl gegen 22-Jährigen erlassen

Die Mordkommission der Kriminalpolizei Nürnberg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes aufgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde der Tatverdächtige am Montag einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht überstellt, der Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes erließ.

In diesem Zusammenhang sucht die Kriminalpolizei Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben. Ebenso werden Fahrgäste des betroffenen U-Bahnzuges, die sich möglicherweise bei der Notbremsung verletzt haben, gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer 0911 2112-3333 zu melden.