Massenschlägerei in Nürnberg mit 40 Jugendlichen: Hintergründe "völlig unklar"
6.5.2020, 11:57 UhrDie 40 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren waren gegen 18 Uhr in der Adam-Klein-Straße aufeinander losgegangen. Zeugen hatten die Schlägerei beobachtet und gesehen, dass auch Eisenstangen verwendet worden sein sollen. Nachdem die Polizei eintraf, flüchteten mehrere Beteiligte. Einen Teil der Gruppe konnte die Polizei festhalten und die Personalien feststellen. Die Beteiligten erhielten einen Platzverweis, gegen einige wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Jugendlicher schlug Polizisten gegen Kopf
Zwei Stunden später, gegen 20 Uhr, meldete ein Passant wieder eine größere Gruppe Jugendlicher - dieses Mal in der Königstorpassage. Die Polizei eilte mit einem großen Aufgebot in die Passage und konnte "so offensichtlich eine erneute, größere Schlägerei" verhindern, wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte. 45 Beamte nahmen die Gruppe vorläufig fest, um die Identität der Jugendlichen festzustellen.
Dabei schlug ein 16-Jähriger einem 29-jährigen Beamten mit der Faust gegen den Kopf. Der Polizist blieb trotz einer leichten Verletzung dienstfähig. Mehrere Jugendliche versuchten zudem, ihre Mitstreiter, die bereits in Gewahrsam der Polizei waren, zu befreien. Die Polizei nahm insgesamt zehn beteiligte Minderjährige in Gewahrsam.
Erste Ermittlungen der Beamten deuten darauf hin, dass die Jugendlichen sich gezielt zu einer Schlägerei verabredet hatten. Die Polizei leitete mehrere Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung sowie des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ein. Außerdem prüft die Polizei, ob die Jugendlichen am Abend weitere Straftaten begangen haben.
Die Ermittler haben nun eine Arbeitsgruppe eingerichtet, wie Polizeisprecher Marc Siegl auf Anfrage der Redaktion mitteilte: "Wir vernehmen auch Zeugen." Warum es zu der Schlägerei kam, ist noch nicht bekannt. Der Polizeisprecher weiter: "Die Hintergründe sind noch völlig unklar." Ob die Jugendlichen, die in Gewahrsam genommen worden sind, polizeibekannt sind, wollte Siegl mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz nicht sagen.
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