Polizei bereitet sich vor
Mega-Demo und Bahnstreik: Droht Nürnberg am Freitag der Verkehrs-Kollaps?
9.1.2024, 21:36 UhrAuf seiner Homepage hat der Bayerische Bauernverband zu erneuten Protesten in Nürnberg aufgerufen. Am Freitag, den 12. Januar, soll eine Schlepper-Demo und Großkundgebung stattfinden. Wie bereits am Montag werden die Landwirte auf einer Sternfahrt zum Ort der Kundgebung anreisen, die dieses Mal nicht am Hauptmarkt, sondern am Volksfestplatz abgehalten wird. Auf insgesamt sieben Routen fahren die Traktor-Konvois zum Volksfestplatz. Als Startpunkte hat der Bauernverband Buch, Kalchreuth, Schwaig bei Nürnberg, Unterferrieren, Roth, Heilsbronn und Langenzenn festgelegt.
Gestaltete sich die Verkehrslage in der Metropolregion am Montag noch den Umständen entsprechend übersichtlich, rechnet die Polizei für den kommenden Freitag mit einem deutlich höheren Verkehrsaufkommen. Die Polizei geht von bis zu 10.000 Protestteilnehmern aus. Entsprechend voll dürfte es auf den Straßen werden: "Es wird definitiv zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kommen", sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Mehrere Straßen würden gesperrt, die Polizei erwartet Traktoren aus dem gesamten Regierungsbezirk Mittelfranken. Mit unangenehmen Folgen für die anderen Verkehrsteilnehmer: "Viele Leute werden sehr lange warten müssen", mutmaßt der Sprecher.
Pendler müssen sich "Gedanken machen"
Zusätzlich verschärfen könnte sich die Situation durch einen abermaligen Streik der Lokführer, der in der Nacht zum Mittwoch planmäßig beginnt. Bis Freitagabend wollen die in der GDL organisierten Zugführer die Arbeit niederlegen. Den Traktoren über die Schiene auszuweichen, ist für viele Pendler deshalb keine Option. Auch der Sprecher der mittelfränkischen Polizei sieht die Gleichzeitigkeit der Bauernproteste und des Lokführerstreiks kritisch: Aufgrund des Streiks würden sich ohnehin "mehr Leute als üblich die Straße teilen", dazu käme noch die Sternfahrt. "Man muss sich Gedanken machen, wie man an dem Tag sein Ziel erreicht", fasst der Sprecher die erwartete Situation zusammen.
Der Polizei steht demnach ein arbeitsreicher Freitag bevor: "Die Traktoren-Konvois sind wie viele kleine, sich fortlaufend bewegende Versammlungen und müssen von der Polizei begleitet werden", informiert der Sprecher des Polizeipräsidiums. Das wichtigste Ziel der Beamten sei es, den Verkehr möglichst schnell und reibungslos zu organisieren. Unerwartet wird die Situation die Polizei jedenfalls nicht treffen: "Wir bereiten uns darauf vor", versichert der Sprecher.