Spatenstich in Eibach

Megaprojekt in Nürnberg: Was hier in den kommenden sieben Jahren alles wächst

Rurik Schnackig

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27.9.2021, 20:35 Uhr
Der lang ersehnte Spatenstich erfolgte jetzt in der Pommernstraße 10 hinter der bestehenden Sporthalle. Auf dem Gelände wird der erste von drei Bauabschnitten erfolgen.

© Roland Fengler, NNZ Der lang ersehnte Spatenstich erfolgte jetzt in der Pommernstraße 10 hinter der bestehenden Sporthalle. Auf dem Gelände wird der erste von drei Bauabschnitten erfolgen.

Vor dem Termin in der Pommernstraße musste Oberbürgermeister Marcus König noch rasch die Toilette in einem der beiden Schulgebäude aufsuchen. Das wäre jetzt eigentlich hier keine wirkliche Erwähnung wert, wenn er es nicht selbst dann bei seiner Rede in einem Nebensatz kurz thematisiert hätte. Denn er habe sich gedacht: "Gut, dass in absehbarer Zeit neue WCs kommen! In einem neuen Schulhaus." Auch daraus geht hervor: So wie es jetzt ist, kann es auf Dauer nicht bleiben.

45 Jahre sind kein Alter

Das Interesse war groß: Politiker, Schulpersonal, Medienvertreter und Schüler waren gekommen.

Das Interesse war groß: Politiker, Schulpersonal, Medienvertreter und Schüler waren gekommen. © Roland Fengler, NNZ

Dabei - und da ist gern mal ein protestierender Unterton seitens der Bürger zu hören - ist das bestehende Schulzentrum noch gar kein Oldie. 45 Jahre sind auch in Betonjahren gerechnet kein hohes Alter. Doch schon lange ist klar, dass sich eine Sanierung nicht gerechnet hätte. Dies betont auch Baureferent Daniel Ulrich beim Spatenstich nochmals: "Mit den Sanierungskosten hätten wir bereits Dreiviertel der Kosten des Neubaus erreicht." Und dann hätte man eine sanierte Schule gehabt. Aber eben keine neue.

Superlative gibt es zu feiern

Die Schüler lockerten immer wieder mit Musikstücken auf. Dieses "Gespräch" hier zwischen zwei älteren Herren führte auch zu einem Lied. Man fragte sich, was denn da eigentlich Großes gebaut werde . . . 

Die Schüler lockerten immer wieder mit Musikstücken auf. Dieses "Gespräch" hier zwischen zwei älteren Herren führte auch zu einem Lied. Man fragte sich, was denn da eigentlich Großes gebaut werde . . .  © Roland Fengler, NNZ

Dass die Investitionssumme von 191 Millionen Euro eine keineswegs alltägliche Dimension erreicht hat, sieht man an den vielen Menschen, die sich auf dem sandigen Boden der begonnenen Baustelle zwischen Kran, Maschinen und Steinhügeln treffen: Schüler und Lehrer, Vertreter aus Politik und Medien-Berichterstatter sind zusammen gekommen, um einige Superlative zu feiern. Darunter: größtes kommunales Bauprojekt Nordbayerns.

Durch die Bibliothek werde das neue Zentrum auch für die Menschen im Stadtteil ein Treffpunkt, sagte Schulreferentin Cornelia Trinkl.

Durch die Bibliothek werde das neue Zentrum auch für die Menschen im Stadtteil ein Treffpunkt, sagte Schulreferentin Cornelia Trinkl. © Roland Fengler, NNZ

Mit dem obligatorischen Spatenstich wird ein Samen gesetzt, aus dem in den kommenden sieben Jahren einiges wachsen wird: Räume für die beiden Schulen Sigmund-Schuckert-Gymnasium und Peter-Henlein-Realschule, eine Mensa und Ganztagsräume für die Schulen, Diensträume für den Ministerialbeauftragten der Realschulen in Mittelfranken sowie eine Schul- und Stadtteilbibliothek. Flächen für den Sport innen und außen inklusive.

Wege bleiben kurz

Anna Stolz, Bayerische Staatssekretärin für Unterricht und Kultus, freute sich, dass es nun endlich losgeht. 

Anna Stolz, Bayerische Staatssekretärin für Unterricht und Kultus, freute sich, dass es nun endlich losgeht.  © Roland Fengler, NNZ

Das ganze von den Staab-Architekten geplante Projekt wird portioniert in drei Bauabschnitten groß gezogen. Los geht es in Phase 1 mit Dreifach-Sporthalle, KfZ- und Fahrradabstellplätzen und einem Beachvolleyballfeld.

OB Marcus König erwähnte in seiner Rede auch die Toiletten im alten Schulgebäude.

OB Marcus König erwähnte in seiner Rede auch die Toiletten im alten Schulgebäude. © Roland Fengler, NNZ

Die Schüler, die in Form des Schulchores und einer Geigensolistin für musikalische Töne zwischen den Reden von Baureferent Daniel Ulrich, Oberbürgermeister Marcus König, Schulreferentin Cornelia Trinkl und Staatssekretärin Anna Stolz sorgten, werden auch während der Bauphasen kurze Wege haben.

Dass die Musiksparte an den Schulen funktioniert, zeigten der Chor und eine Solo-Instrumentalistin ganz klar. 

Dass die Musiksparte an den Schulen funktioniert, zeigten der Chor und eine Solo-Instrumentalistin ganz klar.  © Roland Fengler, NNZ

Denn erst, wenn der Schulbetrieb im neuen Schulgebäude aufgenommen wird, machen sich die Abbruch-Bagger am Bestandsgebäude zu schaffen. Für die jetzt gut 1800 Schüler heißt das, dass sie nicht in Container umziehen müssen. Dies wiederum, so Daniel Ulrich, schlage sich dann aber auch in der Bauzeit nieder, die mit sieben Jahren kein Hau-Ruck-Projekt ist.

Kleiner Dämpfer

Viele Steine, viele Geräte, sandiger Boden. Die Verantwortlichen "bauten" trotz aller Begeisterung vor: Eine Baustelle bringe eben auch Lärm, Dreck und manchmal auch Ärger mit sich. 

Viele Steine, viele Geräte, sandiger Boden. Die Verantwortlichen "bauten" trotz aller Begeisterung vor: Eine Baustelle bringe eben auch Lärm, Dreck und manchmal auch Ärger mit sich.  © Roland Fengler, NNZ

Bei aller spürbarer Begeisterung müssen die Verantwortlichen dann aber doch noch etwas vorwarnen: "Es ist eine Baustelle", so Daniel Ulrich, "eine sehr große Baustelle. Und damit verbunden sind auch Lärm, Dreck und Ärger", sagt er auch in Richtung der Anwohner.

Von Lärm und Ärger war jetzt beim Spatenstich mit viel guter Laune und still schweigenden Maschinen nichts zu spüren. Der Dreck allerdings macht sie bereits deutlich bemerkbar: Als die Teilnehmer von der Baugruppe in Richtung eines Pavillons gingen, in dem ein kleiner Imbiss bereit stand, mussten sie erst mal mit stampfenden Bewegungen den Sand von den Schuhen klopfen.

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