Mehr Platz und neue Technik: Nürnbergs Dokuzentrum wächst

21.6.2018, 14:49 Uhr
Planungs-und Baureferent Daniel Ulrich, Kulturreferentin Julia Lehner und Ex-Bundesminister Oscar Schneider bei der Vorstellung der Ausbaupläne des Dokuzentrums.

© Roland Fengler Planungs-und Baureferent Daniel Ulrich, Kulturreferentin Julia Lehner und Ex-Bundesminister Oscar Schneider bei der Vorstellung der Ausbaupläne des Dokuzentrums.

Mit 100.000 Besuchern pro Jahr hatte die Stadt Nürnberg gerechnet, als im Jahr 2001 das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände eröffnet worden ist. Damit lag sie – erfreulicher Weise – ziemlich falsch. 2017 etwa kamen 275.000 Menschen. Ein Ausbau ist dringend notwendig. Im Herbst 2019 soll er starten. Die Kosten liegen bei 15,3 Millionen Euro.

Seit Jahren schon herrscht im Dokuzentrum eine drängende Enge. Das Foyer ist für die vielen Besuchergruppen zu klein, die Cafeteria ebenfalls, die sanitären Anlagen reichen nicht. Es fehlt ein Raum, wo Bücher und Informationsmaterial angeboten werden – und freilich brauchen auch die Mitarbeiter dringend mehr Platz. Derzeit sind sie in einem viel zu kleinen Großraumbüro untergebracht. "Der Erfolg hat uns überrollt", sagt Nürnbergs Kulturreferentin Julia Lehner.

Großzügige Räume und Barrierefreiheit

Die Planungen für den Ausbau sind weit gediehen. Es wird einen neuen Eingang im Sockelgeschoss geben. Dort sollen Sanitäranlagen, Gastronomie und ein Aufenthaltsbereiche für die Besucher entstehen. Das Team bekommt neue Flächen für wissenschaftliches Arbeiten: Büros, eine Bibliothek und ein Depot. Das Studienforum wird mit einem weiteren Veranstaltungssaal für 200 Personen ausgestattet. Außerdem werden die Ausstellungsflächen erweitert. Wichtig sei auch, betont Julia Lehner, dass endlich Barrierefreiheit hergestellt werde.

Die Summe für den Ausbau teilen sich Bund, Land und Stadt. Sieben Millionen Euro steuert Berlin aus seinem Topf für "Nationale Projekte des Städtebaus" bei. Mit drei Millionen Euro fördert das bayerische Kultusministerium das Projekt, eine Million Euro stammen aus der Städtebauförderung des Bezirks Mittelfranken und 4,3 Millionen Euro finanziert die Stadt aus Eigenmitteln. "Die sind im Haushalt bereits gesichert", sagt die Kulturreferentin. Sie würdigt bei der Vorstellung der Pläne auch das Engagement des Nürnberger Ehrenbürgers Oscar Schneider. Der ehemalige Bundesbauminister sitzt dem Kuratorium des Dokumentationszentrums vor und hat sich nach Lehners Worten sehr für die finanzielle Unterstützung von Bund und Land eingesetzt.

Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich betont, dass an der Architektur des Dokuzentrums nichts verändert wird. Dem Ansatz des Grazer Architekten Günter Domenig, der 2012 gestorben ist, werde nichts hinzugefügt. "Wir bleiben dezent und zurückhaltend und werden keine Sprünge nach außen machen."

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