Militär ist häufiger Kunde beim Airport Nürnberg

22.12.2015, 06:00 Uhr
Das amerikanische Militaertransportflugzeug Lockheed C-5 A Galaxy am Airport Nürnberg.

© News5 / Grundmann Das amerikanische Militaertransportflugzeug Lockheed C-5 A Galaxy am Airport Nürnberg.

Im vergangenen Jahr gab es 188 Landungen und Starts, die sich einem militärischen Hintergrund zuordnen lassen. Heuer waren es bis 30. November bereits 207, so die Airport-Sprecherin Stefanie Schmidts.

Schmidts betont, dass der militärische Flugverkehr nur 0,7 Prozent des Gesamtvolumens ausmache. Doch das kann durchaus eine Rolle spielen, etwa im Jahr 2014. Da hat laut Geschäftsbericht das „deutlich erhöhte Militäraufkommen“ dazu beigetragen, den Rückgang bei den Flugzeugabfertigungen zu kompensieren.

Auch US-Verteidigungsminister Ashton Carter schwebte schon in Nürnberg ein.

Auch US-Verteidigungsminister Ashton Carter schwebte schon in Nürnberg ein. © News5 / Franek

Grundsätzlich ist der Airport nach der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung dazu verpflichtet, jedem, der zur Luftfahrt berechtigt ist, die Infrastruktur anzubieten. Dazu gehören auch militärische Luftfahrzeuge, so Schmidts. Am häufigsten nutzen ihr zufolge die US-amerikanische, deutsche und britische Luftwaffe den Nürnberger Airport. Wie viel Umsatz der Flughafen mit diesen Kunden macht, will sie nicht beantworten. Bei den Fliegern handele es sich hauptsächlich um militärische Transportflugzeuge.

Hier Transporthubschrauber vom Typ Boeing-Vertol CH-47.

Hier Transporthubschrauber vom Typ Boeing-Vertol CH-47. © News5 / Franek

Oberbürgermeister und Airport-Aufsichtsratsmitglied Ulrich Maly erklärt sich die Zunahme mit dem gestiegenen Engagement der Amerikaner auf den Krisenherden dieser Welt. „Aber es gab in Nürnberg noch nie einen Start von Kampfjets zu völkerrechtswidrigen Auslandseinsätzen“, sagt Maly.

Ewald Ziegler kritisiert den militärischen Verkehr trotzdem. Der Sprecher des Nürnberger Friedensforums verweist auf das Jahr 2004, in dem 13.000 Soldaten von Nürnberg in den Irak-Krieg gestartet sind. Aus seiner Sicht war das ein völkerrechtswidriger Einsatz. Der Aktivist erwartet von der Stadt der Menschenrechte, die sich finanziell am Flughafen beteiligt, zumindest politische Kritik an den gestiegenen Zahlen – auch wenn die Flüge rechtlich in Ordnung seien.

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