Millionenprojekt: Deutsches Museum goes Nürnberg
13.5.2016, 12:32 UhrDemnach soll das Haus auf einer Ausstellungsfläche von 1400 Quadratmetern vor allem junge Menschen an die Wissenschaft heranführen. Geplant seien Mitmachlabore ebenso wie Projekttage für Schulen, sagte der Direktor des Museums, Wolfgang Heckl, im Landtag.
Geht es nach Wolfgang Heckl, ist der Standort bis 2018 gefunden. Danach, sagt er, brauche er ein Jahr für den Ausbau. Heckl denkt an ein Museum, dessen Ausstellungsfläche etwa 1400 Quadratmeter umfasst; mit allen Büro,- Lager- und sonstigen Räumen kommt er auf etwa 4000 Quadratmeter. Was sich angesichts der gut 73.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in München bescheiden ausnimmt. Doch Heckl, ganz Wissenschaftler, denkt in anderen Dimensionen. Er habe ausgerechnet, sagt er, dass im Umkreis von 200 Kilometern mehrere Millionen potenzielle Besucher leben.
Kostenpunkt: rund acht Millionen
Rund acht Millionen Euro könnte das Projekt kosten; dazu kämen laufende Kosten, die Heckl mit bis zu dreieinhalb Millionen Euro ansetzt – viel Geld für eine klamme Stadt. Bonn trägt seit zwei Jahrzehnten die Kosten der dortigen Dependance des Deutschen Museums. Doch die Stadt ist pleite, sie muss das Haus schließen. Für Nürnberg sehen die Verantwortlichen diese Gefahr nicht. Hier werde das Museum finanziell behandelt wie das Stammhaus in München: Dessen Betrieb finanziert der Freistaat zu 83 Prozent.
Er habe mit Oberbürgermeister Ulrich Maly gesprochen, sagt Wolfgang Heckl. "Er begrüßt das Projekt sehr." Heckl will Nürnberg in jedem Fall im Boot haben, "nicht so sehr als Geldgeber", wie er sagt. "Wir brauchen die Stadt als Ideengeber, der auch in den Mitmachforen dabei ist." Klingt alles super, wäre da nicht die Standortfrage. Zu der sagt Heckel nichts, auch nicht der Vertreter des Wissenschaftsministeriums im Ausschuss.
Heckls Euphorie überrollt allerdings die Politiker im Landtag. Die Grünen- Abgeordnete Verena Osgyan, ebenso ihre SPD–Kollegin Helga Schmitt-Bussinger vermissen klare Aussagen zu den Bau- und den Folgekosten, zu einem denkbaren Standort und zum Zeithorizont.
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