Mit beherzten Tanzschritten hinein ins Eheglück
07.05.2008, 00:00 Uhr
Das ist Ringo Houtek und Carmen Brödner bei ihren Vorbereitungen auf ihren großen Tag schnell klar geworden. Ein monatelanger Tanzkurs kam für sie nicht infrage. Aber auf der Tanzfläche blank dastehen wollten sie trotzdem auf keinen Fall. Da kam das Angebot des Bildungszentrums und der mobilen Tanzschule Project Dance aus Höchstadt gerade richtig. Und jetzt pauken sie gemeinsam mit fünf weiteren Paare in den Räumen des Tanzclubs Schwarz Weiß an vier Sonntagen jeweils 90 Minuten lang Grundschritte und Tanzhaltung der wichtigsten Standard- und Lateintänze.
Bei der Hochzeit der Schwester will er eine gute Figur machen
«Rechter Fuß beginnt und eins zwei drei vier fünf sechs und . . . Rechtsdrehung vorwärts und rückwärts . . .»: Tanzlehrer Thomas Schmidt gibt Regieanweisungen. Draußen strahlt die Sonne vom Himmel und Carmens Bruder Markus würde lieber Fußball spielen als sich hier drinnen mit dem langsamen Walzer abzuplagen. Aber er hält eisern durch. Schließlich will er bei der Hochzeit seiner Schwester eine gute Figur machen.
Damit punktet er auch bei seiner Freundin Katrin Anders. Sie hatte schon lange vor, einen Tanzkurs zu absolvieren. «Beim Tanzen wird die Beinarbeit trainiert und das ist nützlich beim Fußballen,» motiviert sie ihn.
Unterricht auch im eigenen Wohnzimmer
Carolin und Jörg geben sich im September das Jawort. Sie haben schon einmal einen Salsa-Kurs mitgemacht. Im Übrigen aber sind sie reine Anfänger und wollen auch, dass ihr tänzerisches Engagement ein Geheimnis bleibt. Wie Ringo und Carmen haben auch die beiden inzwischen Blut geleckt. Sie denken bereits darüber nach, Privatstunden zu nehmen, womöglich gemeinsam mit ihren künftigen Hochzeitsgästen. Da könnte dann Tanzlehrer Thomas Schmidt wieder mit von der Partie sein, denn die mobile Tanzschule Project Dance unterrichtet, wenn Platz genug ist, sogar im eigenen Wohnzimmer.
Wolfgang Stockinger und Andrea Hirsch denken selbst noch nicht ans Heiraten. Aber sie sind demnächst auf zwei Hochzeiten eingeladen und da würden sie gerne auf dem Parkett ein elegantes Paar abgeben. Beim Cha-Cha-Cha klappt das schon mal vorzüglich, inklusive des für den Tanz charakteristischen Flirtfaktors.
Obwohl es im Tanzsaal nicht gerade warm ist, glühen die Wangen der Tanzeleven. Am langsamen Walzer scheiden sich die Geister. Da zieht der eine hin und der andere her. «Partnerwechsel», ruft Thomas Schmidt und murmelt vor sich hin: «Da werden bellende Hunde zu stillen Schafen.» Die Begeisterung der Paare hält sich in Grenzen. Sie trennen sich nur zögerlich und dann, man glaubt es kaum, fällt beim Tanzen mit dem anderen Partner plötzlich der Groschen.
Auch beim schnellen Cha-Cha-Cha bleiben Komplikationen nicht aus. «Da fehlt ein Schritt», korrigiert Schmidt und verrät Tricks, wie der Tänzer seine Partnerin davon abhalten kann, auszuscheren, denn beim Tanzen führt nun mal der Mann.
Für Marco Hien und Carolin Loacher läuten im Juni die Hochzeitsglocken. Die Idee zu dem Hochzeitstanzkurs hatte Carolin. Sie war Anfängerin, während Marco wenigstens den Allerweltstanz «Discofox» beherrscht, was seiner Meinung nach auch genügt hätte. Jetzt am Ende des Kurses ist er aber doch mächtig stolz auf das, was er erreicht hat, zumal Carolin voll des Lobes über seine tänzerischen Fähigkeiten ist.
Beim Tanzen kein Taktgefühl
Auch Nawid Tabibi musste gebeten werden, verrät seine Braut Paulina Smolak. Aber aus Liebe zu ihr sei er dann doch mitgekommen. «Er hatte beim Tanzen einfach kein Taktgefühl», sagt Paulina. Das sei jetzt ganz anders geworden.
Trotzdem: In so kurzer Zeit ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Deshalb haben sich fast alle Kursteilnehmer vorgenommen, bis zu ihrem großen Fest noch viel zu üben. Einige von ihnen wollen mit Thomas Schmidt auch noch weitermachen und bis zu drei weitere Sonntagabende dranhängen.
Marco Hien gehört nicht dazu. Ihm reicht es fürs Erste. Die wichtigsten Schritte für den Tanz ins Glück beherrscht er jetzt - Herz, was willst Du mehr.
Kontakt unter 0 91 93/55 22 oder www.Project-Dance.de
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