Müll-Irrsinn: Nürnberger Tiergarten schafft To-Go-Becher ab
15.5.2018, 14:18 UhrSie stehen vor Kinos, vor Bäckereien, vor Schnellrestaurants. Der To-Go-Becher bestimmt noch immer das Bild in Deutschlands Innenstädten. Millionenfach werden die Behälter Tag für Tag benutzt, aber eben nur einmal, bevor sie im Müll landen. Das ist nicht nur ein Problem für die Entsorgungsbetriebe, sondern auch für die Umwelt - deshalb reagieren immer mehr deutsche Städte mit Aufklärungskampagnen. Auch Nürnberg hat im vergangenen Jahr eine Initiative gestartet, will so Gastronomen für Recycling sensibilisieren. Mehrere Cafés in der Stadt locken Kunden schon mit kleinen Rabatten, wenn sie ihren eigenen Becher mitbringen.
Jetzt reagiert auch der Nürnberger Tiergarten. Ab kommenden Samstag soll es Heißgetränke nur noch in Pfandbechern geben, die Einweglösungen sollen damit aus dem Zoo komplett verschwinden. Alle vier Pachtbetriebe, das Tiergartenrestaurant Waldschänke, der Kiosk Grüne Oase am Streichelzoo, der am Eingang und das Bistro Lagunenblick beteiligen sich an einem entsprechenden Pilotprojekt.
Becher ohne Schadstoffe
Die Stadt setzt auf ein deutschlandweites System der Firma "Recup" aus München. Dabei werden Heißgetränke in 0,3-Liter-Bechern ohne Deckel ausgegeben, dafür müssen Kunden einen Euro Pfand bezahlen. Die Behälter können überall im Tiergarten, aber auch in den mehr als 800 teilnehmenden "Recup"-Partnerbetrieben in ganz Deutschland zurückgegeben werden.
Die Becher, versprechen die Macher, sind komplett aus recyclebarem Kunststoff, der ohne den umstrittenen Bestandteil Bisphenol A, auch BPA genannt, auskommt. Er steht im Verdacht Krebs zu erregen. Auch auf weitere Schadstoffe verzichtet "Recup" nach eigenen Angaben. Die Becher gelten als bruchsicher, leicht und lebensmittelecht. Mehrere Lokale in der Nürnberger Innenstadt setzen bereits jetzt auf das "Recup"-System.
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