Sör-Bilanz

Müll, Schlaglöcher, kaputte Schilder: Mängel-Melder wird gut genutzt

Gabriele Eisenack

Lokalredaktion

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7.7.2021, 20:15 Uhr
Vor allem am Montagmorgen sieht es in der Stadt an vielen Stellen so aus. Wo gefeiert wurde, quellen Müllbehälter über.

© Stefan Hippel, NN Vor allem am Montagmorgen sieht es in der Stadt an vielen Stellen so aus. Wo gefeiert wurde, quellen Müllbehälter über.

Schlagloch, kaputte Straßenbeleuchtung, wacklige Gehwegplatte, wilder Müllhaufen im Gebüsch, defekte Ampel: In einer Großstadt mit rund 530.000 Einwohnern gibt es immer etwas zu reparieren oder aufzuräumen. Weil die Verwaltung ihre Augen nicht überall haben kann, sind Hinweise aus der Bürgerschaft hilfreich. Seit Februar 2020 gibt es deshalb neben dem SÖR-Servicetelefon auch noch den Mängel-Melder: Wer ein Problem entdeckt, kann die Angelegenheit der Stadt via Internet mitteilen.

10.000 Hinweise

Das Angebot wird von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen. Bis Februar 2021 sind rund 10.000 Hinweise eingegangen, wie Bürgermeister Christian Vogel (SPD), der oberste SÖR-Chef, den Stadträten im SÖR-Werkausschuss berichtet. Etwa 5000 davon kamen über den Mängelmelder, die andere Hälfte per Telefon.

Wer etwas mitzuteilen hat, kann sein Problem auf der übersichtlich gestalteten Internetseite in eine der folgenden Kategorien eintragen: Verunreinigungen, Straßen-, Rad- und Gehwegschäden, Laternen oder Verkehrszeichen, Stadtgrün, Spielgerät oder Stadtmobiliar, Schrottfahrzeuge und Fahrräder sowie Winterdienst. Gefragt wird dann nach dem Ort und nach dem genauen Sachverhalt.

Da hat jemand zum Beispiel gemeldet, dass in der Bucher Straße eine Lampe ausgefallen ist oder dass in Zabo schon ewig Schrottfahrräder stehen.

Wer wissen möchte, ob sein Problem vielleicht schon jemand anderes thematisiert hat, kann das ebenfalls auf der Internet-Seite sehen: Alle Anfragen, die aus der Bürgerschaft kommen, sind einsehbar. Farblich angezeigt wird auch, ob SÖR die Angelegenheit schon in Arbeit oder bereits erledigt hat.

Die Bilanz für das erste Jahr zeigt: Am häufigsten stolpern die Bürger über Straßen- und Wegschäden, rund 2500 Hinweise gab es dazu. Auch die Kategorien „Stadtgrün“ und „Verunreinigung öffentlicher Raum“ werden oft genutzt. Meist kümmert sich SÖR selbst um den Fall, manchmal sind aber auch die VAG, die Deutsche Bahn oder die N-Ergie gefordert - wenn sich das Problem auf ihrem Territorium befindet. Vogel stellt klar, dass SÖR nur dann selbst aktiv werden kann, wenn es sich um städtische Flächen handelt. "In anderen Fällen können wir die zuständigen Stellen informieren, anweisen können wir nichts."

Winterdienst bildet eine Ausnahme

Wer am Winterdienst etwas zu bemängeln hat, wird direkt an das Servicetelefon verwiesen. Da setzt die Stadt auch weiterhin auf das persönliche Gespräch. „Hier braucht SÖR detaillierte Informationen, um tätig werden zu können“, lautet die Begründung der Stadtverwaltung.

Bürgermeister Vogel ist zufrieden. "Der Mängelmelder kommt gut an und wird rege genutzt. Der Vorteil daran ist ja auch, dass man sich Tag und Nacht melden kann." Er hoffe, dass künftig noch mehr Bürgerinnen und Bürger Probleme das Internetangebot nutzen. "Aber keine Sorge, wir werden das Servicetelefon deswegen nicht abschalten."

Das Bedürfnis, sich auf unkomplizierte Weise an die Stadt zu wenden, sei auf jeden Fall da, so der Bürgermeister. Die SÖR-Truppe bemühe sich, so schnell wie möglich zu reagieren, sagt Vogel. "Aber ich bitte auch um Verständnis, es geht nicht innerhalb von Minuten."

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