Emotionale Worte

Nach 117 Jahren: Ende einer Nürnberger Ära - Betrieb macht in wenigen Tagen für immer dicht

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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25.12.2024, 16:40 Uhr
Nach 117 Jahren: Nürnberger Betrieb macht dicht. (Symbolbild)

© imago Nach 117 Jahren: Nürnberger Betrieb macht dicht. (Symbolbild)

Über 117 Jahre lang war der Familienbetrieb im Nürnberger Osten fester Anlaufpunkt für alle, die auf der Suche waren nach Farben, Tapeten und Bodenbelägen. In wenigen Tagen gehen die Türen der fränkischen Firma Oelschlegel nun jedoch für immer zu. Zum 31. Dezember 2024 werde man das Geschäft aufgeben.

Das bestätigte die Inhaber-Familie nun auf Nachfrage gegenüber dem Online-Portal "infranken.de". Einst im Jahre 1907 gegründet, hänge man die geschäftlichen Stiefel nun nach 117 Jahren endgültig an den Nagel.

Derzeit – so berichten die Verantwortlichen gegenüber "infranken.de" weiter – laufe noch ein letzter Räumungsverkauf, am 31. Dezember werde der Betrieb dann offiziell eingestellt.

Mittlerweile haben die Verantwortlichen auch auf Facebook ein längeres Statement veröffentlicht. So habe sich der Markt in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Auch eine zurückgehende Nachfrage habe die Situation nicht unbedingt einfacher gemacht für Petra Andreae, die gemeinsam mit ihrem Mann Harald das Unternehmen mittlerweile in der vierten Generation leitet.

Im April 2024 habe dann zudem ein tragisches Ereignis den Betrieb überschattet. So macht die Familie öffentlich, dass ein Mitarbeiter des Teams plötzlich verstorben sei.

Die Umstände hätten die Entscheidung, den Betrieb zu schließen, dann weiter verstärkt. Immerhin: Die meisten Angestellten seien mittlerweile schon in neuen beruflichen Herausforderungen untergebracht worden, auch für die Inhaber-Familie gehe es in anderer Funktion weiter.

Wie genau die berufliche Zukunft aussehe, dazu wollte sich die Geschäftsführerin im Mediengespräch bewusst nicht weiter äußern. Vor dem Ende findet man aber auch noch durchaus selbstkritische Worte: "Wir haben uns dem Markt nicht richtig angepasst", erklärt Tochter Lena Andreae – ebenfalls gegenüber "infranken.de".

Immer mehr Leute würden jedoch mittlerweile eher in Baumärkte gehen oder einfach direkt im Internet bestellen. Im Netz hagelt es nach der Bekanntmachung nur positive Worte zum Abschied. Die Unterstützung der Kundinnen und Kunden sei in all der Zeit von "unschätzbarem Wert" gewesen, bedanken sich die Inhaber ein letztes Mal, bevor in wenigen Tagen nach 117 Jahren dann für immer die Türen in Nürnberg zugehen werden.